Kommunikations-Fauxpas! Großbank gibt Topmanager den Laufpass

15.9.2023, 12:00

Mehrere Führungskräfte bei Goldman Sachs sollen gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen haben

Mehrere Führungskräfte von Goldman Sachs sollen gegen die hauseigenen Unternehmensrichtlinien verstoßen haben und mussten daher die Bank verlassen.

Um zu gewährleisten, dass alle Mitarbeiter die Richtlinien einhalten, erwartet die Wall-Street-Investmentbank eine strikte Einhaltung dieser. Offenbar musste auch Hari Moorthy seinen Hut nehmen. Er war bislang der Leiter des Bereichs Transaction Banking und muss diese Position nun neu besetzt werden. Den Job wird kommissarisch Philip Berlinski übernehmen, unterstützt durch Akila Raman und Luc Teboul. Berlinski wird neben dem Tagesgeschäft des Transaction Banking auch das Finanztechnologie- und Verbrauchergeschäft leiten.

Der Bereich Transaction Banking ist für Goldman Sachs ein wichtiges Standbein, um stabile Einnahmen zu schaffen und so die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Investmentbanking zu verringern. 2020 startete man die Cash-Management-Plattform für Unternehmen in den USA, 2021 folgte Großbritannien und 2022 die EU. Vorstandschef David Solomon betonte beim letzten Investorentag, dass der Bereich bereits profitabel arbeite und erst am Anfang seiner Entwicklungsmöglichkeiten stehe. Goldman bekräftigt in einem aktuellen Statement, dass man weiterhin volle Unterstützung für diesen Geschäftsbereich leistet.

In den vergangenen Jahren starteten US-Behörden eine Offensive gegen das Fehlverhalten von Bankern und Bankerinnen im Bezug auf Aufzeichnungspflichten. Diese waren nämlich dazu übergegangen, geschäftlich relevante Botschaften über private Kommunikationskanäle wie WhatsApp auszutauschen. Im September des vergangenen Jahres verhängten deshalb die Terminmarktaufsicht CFTC und die Börsenaufsicht SEC insgesamt 1,8 Milliarden Dollar an Strafen gegen elf Banken, unter ihnen auch die Deutsche Bank und weitere europäische Geldhäuser. Goldman Sachs musste daraufhin 200 Millionen Dollar bezahlen. Im August dieses Jahres wurden weitere 555 Millionen Dollar an Well Fargo, BNP Paribas and weiteren Geldhäusern verteilt.

Da man im Falle von Anschuldigungen über Fehlverhalten in jedem Unternehmen alle Dokumente durchsuchen kann müssen, sind hierbei keine Ausnahmen möglich. Alle Mitarbeiter müssen daher konsequent die Unternehmensrichtlinien einhalten, damit keine Sanktionen mehr auf das Unternehmen zukommen.

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