Medienstreit in Frankreich: Bernard Arnault kritisiert für Presseverbot

Bernard Arnaults Verbot für LVMH-Mitarbeiter, mit bestimmten Medien zu sprechen, sorgt für heftige Kritik von Journalistengewerkschaften, die die Bedeutung der Pressefreiheit für die Demokratie betonen.

25.9.2024, 15:52
Eulerpool News 25. Sept. 2024, 15:52

Bernard Arnault, der CEO des Luxuskonzerns LVMH, steht in der Kritik französischer Medienorganisationen – darunter auch solche, die er selbst kontrolliert. Grund ist ein interner Memo, in dem Mitarbeitern der Kontakt zu bestimmten Journalisten untersagt wird.

In einem offenen Brief, der am Dienstag in der nationalen Zeitung Le Monde veröffentlicht wurde, äußerten sich Journalistengewerkschaften solidarisch mit den betroffenen Publikationen. Sie erinnerten Arnault daran, dass die „Mission der Presse“ nicht darin bestehe, „offizielle Unternehmenskommunikation“ zu verbreiten, sondern die Öffentlichkeit zu informieren. Dies sei „einer der Grundpfeiler der Demokratie“, so die Verfasser.

Der Brief wurde von Gewerkschaften namhafter französischer Medien wie Le Monde, Le Figaro, der Nachrichtenagentur AFP sowie den Nachrichtensendern France Télévision und BFM-TV unterzeichnet. Auch Mitarbeiter von Les Echos und Le Parisien, die zu Arnaults LVMH-Imperium gehören, schlossen sich an.

Arnaults Memo, das im Januar an Führungskräfte des LVMH-Konzerns mit einem Marktwert von 309 Milliarden Euro gesendet wurde, verbietet jeglichen Kontakt mit Journalisten von sieben Publikationen, darunter La Lettre, Puck und Médiapart. Das Dokument droht den Mitarbeitern bei Verstößen mit „ernsthaften Konsequenzen“.

In ihrer Antwort betonten die Journalistenverbände, dass Mitarbeiter das Recht auf Meinungs- und Assoziationsfreiheit haben. Zudem sei das Verbot ein unrechtmäßiger Versuch, den Schutz von Whistleblowern zu umgehen.

Dieser Vorfall ist Teil einer Reihe von Konflikten zwischen Medieneigentümern und Journalisten in Frankreich, einem Land, dessen Medienlandschaft von Milliardären dominiert wird, die ihre Medienbeteiligungen nutzen, um Einfluss und Status zu projizieren.

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