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18.6.2023, 13:00

Leoni erleidet einen Verlust von 605 Millionen wegen Sanierung

Dieser ist vor allem auf Abschreibungen auf Firmenwerte, Sach- und immaterielle Vermögenswerte zurückzuführen

Leoni, ein Autozulieferer aus Nürnberg, hat nach einem vorinsolvenzlichem Sanierungsverfahren aufgrund einer tiefgreifenden Neubewertung seiner Beteiligungen und Vermögenswerte mehr als 600 Millionen Euro an Verlusten erlitten.

Wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging, liegt der Nettoverlust nach Steuern bei 605 Millionen Euro.

Diese sind vor allem auf Abschreibungen auf Firmenwerte, Sach- und immaterielle Vermögenswerte zurückzuführen. Hans-Joachim Ziems, der als Vorstandssprecher fungierende Sanierer, betont im Geschäftsbericht, dass durch diese Maßnahme die bilanzielle Überschuldung beseitigt und die Vergabefähigkeit für Aufträge der Automobilhersteller wiederhergestellt wird. Dadurch ist es dem Unternehmen möglich, neue Aufträge von den Autobauern zu erhalten.

Zudem geht aus dem Bericht hervor, dass für das laufende Jahr ein Umsatzzuwachs von 5,5 Milliarden Euro erwartet wird und ein operativer Ergebnis (Ebit vor Sondereffekten) im hohen zweistelligen Millionenbereich erzielt werden soll.

Als Ergebnis des Sanierungsverfahrens hatte der österreichische Unternehmer Stefan Pierer dem Unternehmen eine Kapitalspritze über 150 Millionen Euro zukommen lassen. Auf diese Weise ist er nun Alleinaktionär des Herstellers von Bordnetzen und Kabeln.

Außerdem verzichten die Gläubiger auf 708 Millionen Euro, was etwa die Hälfte der Schuldenlast entspricht. Die Aktionäre hingegen verlieren dadurch alles, weshalb Leoni maßgeblich von der Börse genommen wird.

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