JPMorgan Chase, die größte US-Bank nach Vermögenswerten, hat inmitten wachsender Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen junger Mitarbeiter einen neuen Leiter für das Junior-Banker-Programm ernannt. Ryland McClendon wird in der neu geschaffenen Rolle als globaler Investmentbanking-Leiter für Analysten und Associates tätig sein, wie aus einer internen Mitteilung hervorgeht.

McClendon, der seit fast 14 Jahren für die Bank arbeitet, war zuletzt für die Talent- und Karriereentwicklung verantwortlich. In seiner neuen Position wird er sich um das Wohlbefinden und den Erfolg der Juniorbanker kümmern sowie sie dabei unterstützen, ihre Arbeit effizient zu gestalten und gleichzeitig die Anforderungen der Kunden und des Unternehmens zu erfüllen.

Diese Ernennung erfolgt in einer Zeit, in der die Arbeitsbedingungen in der Investmentbanking-Branche erneut unter die Lupe genommen werden. Vor allem nach dem Tod eines jungen Bankers bei der Bank of America im Mai 2023, einem ehemaligen US-Soldaten der Spezialkräfte, hat das Thema für Aufsehen gesorgt. Obwohl die Todesursache auf ein Blutgerinnsel zurückzuführen war, wurde der Fall zum Symbol für die Forderung nach einem gesünderen Arbeitsumfeld für Juniorbanker.

JPMorgan-CEO Jamie Dimon hatte nach dem Vorfall betont, dass die Bank Maßnahmen ergreifen werde, um aus diesem tragischen Ereignis zu lernen. Laut internen Quellen hat JPMorgan die Arbeitszeit für Juniorbanker auf maximal 80 Stunden pro Woche begrenzt, wobei Ausnahmen für laufende Transaktionen bestehen.

Der Druck in der Investmentbanking-Branche, wo 100-Stunden-Wochen und hoher Stress an der Tagesordnung sind, bleibt eine Herausforderung. Trotz mehrerer Bemühungen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern – etwa nach dem Tod eines Praktikanten bei Bank of America Merrill Lynch im Jahr 2013 oder dem Bericht von Goldman Sachs-Analysten 2021 – bleibt das Spannungsverhältnis zwischen Arbeitszeit und Kundenerwartungen bestehen.