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Ford plant weitere Restrukturierungsmaßnahmen in Europa
Autobauer Ford greift in Europa erneut zum Rotstift – Betriebsrat berichtet von weiteren Einsparungen.
Der amerikanische Autobauer Ford steht in Europa vor einer weiteren Restrukturierungswelle. Betriebsratschef von Ford Motor Europa, Benjamin Gruschka, informierte, dass Standorte in Köln und anderen EU-Staaten von den Maßnahmen betroffen sein werden. Ziel ist es, das Unternehmen "schlanker und effizienter" zu machen.
Dies ist bereits das vierte Restrukturierungsprogramm seit 2018. Damals beschäftigte Ford in Köln noch knapp 20.000 Mitarbeiter, heute sind es nur noch rund 13.000. Details zum geplanten Stellenabbau in Deutschland sollen erst Ende Juni bekanntgegeben werden. Dies bestätigte Gruschka gegenüber der dpa und wurde auch vom "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Ein Firmensprecher von Ford erklärte, dass die Autoindustrie sich in einem historischen Wandel befinde. Man habe in Deutschland bislang keine neuen Restrukturierungsmaßnahmen über die bereits bekannten hinaus angekündigt. Gruschka widersprach dieser Aussage und betonte, dass es sich um neue Restrukturierungen handele, die im vergangenen Jahr nicht besprochen wurden.
Ford befindet sich in einer schwierigen Phase. Traditionelle Verbrennermodelle wie der Kleinwagen Fiesta wurden eingestellt und der Marktanteil des Unternehmens in Europa ist gesunken. Teile der Entwicklungsabteilung wurden in die USA verlagert. Dennoch investierte der US-Konzern knapp zwei Milliarden Euro in den Kölner Standort, der sowohl die Europazentrale als auch die Produktion umfasst. Kürzlich begann die Serienproduktion des ersten elektrischen Ford Explorer, ein Modell, das als Hoffnungsträger für Ford Europa gilt. Ein weiteres Modell soll noch in diesem Jahr folgen. Die Produktionskapazität für diese beiden Modelle soll künftig insgesamt bis zu 250.000 Fahrzeuge jährlich betragen.
Der Ford-Sprecher betonte, dass die Investition es Köln ermögliche, "sich weiterhin als Standort für hohe Qualität und Innovation in der Autobranche zu behaupten".
Betriebsrat Gruschka äußerte scharfe Kritik an der neuen Restrukturierungswelle. "Anstatt sich auf die Markteinführung der zwei Kölner Elektroautos zu konzentrieren, verursacht das europäische Top-Management mit seiner Ankündigung einer neuen Restrukturierungswelle viel Unsicherheit", sagte er. Die jüngste Restrukturierung sei gerade erst abgeschlossen worden, und schon folge die nächste. Bei einer Betriebsversammlung am Dienstagmorgen habe sich das Management ferngehalten und die schlechten Nachrichten den Arbeitnehmervertretern überlassen.
Neben dem Standort in Köln hat Ford in Deutschland auch einen Standort in Saarlouis im Saarland, wo die Produktion allerdings Ende 2025 eingestellt werden soll. Diese Entscheidung war bereits vor längerer Zeit getroffen worden.