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FCA verhängt Bußgeld gegen ehemaligen Supply-Chain-Manager von Wizz Air

Der Ex-Manager von Wizz Air wurde wegen unerlaubter Aktiengeschäfte mit einer Strafe von 123.500 Pfund belegt.

Eulerpool News 28. Nov. 2024, 08:00

Der ehemalige Supply-Chain-Manager von Wizz Air, András Sebők, wurde von der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) mit einer Geldstrafe von 123.500 Pfund belegt. Der Vorwurf: Sebők hatte über einen Zeitraum von 19 Monaten 115 persönliche Aktiengeschäfte im Wert von über 4 Millionen Pfund getätigt, viele davon während verbotener Zeiträume.

Sebők, der im April 2019 zum Chief Supply Chain Officer von Wizz Air ernannt wurde, handelte während seiner Amtszeit wiederholt Aktien des Unternehmens in den 30 Tagen vor der Veröffentlichung von Finanzberichten. Solche Geschäfte sind für Führungskräfte mit Zugang zu kursrelevanten Informationen ohne spezielle Genehmigung strikt verboten. Laut FCA verstoßen diese Aktivitäten gegen die Marktmissbrauchsregeln des Vereinigten Königreichs.

Die FCA informierte Wizz Air im September 2021 über Sebőks Aktivitäten, woraufhin das Unternehmen eine interne Untersuchung einleitete. Sebők konnte sein Verhalten nicht erklären und wurde kurz darauf entlassen. Die Ermittlungen ergaben, dass er fast durchgängig versäumte, seine Aktiengeschäfte innerhalb der vorgeschriebenen drei Arbeitstage zu melden – mit einer einzigen Ausnahme im August 2020.

Steve Smart, FCA-Direktor für Durchsetzung und Marktaufsicht, erklärte: „Vertrauen und Transparenz sind entscheidend, um unsere Märkte sauber zu halten. Führungskräfte wie Herr Sebők müssen ihre Handelsaktivitäten melden und Handelsbeschränkungen während Sperrfristen einhalten, sonst gefährden sie die Marktintegrität.“

Während Sebőks Tätigkeit stieg der Kurs der Wizz-Air-Aktie zunächst an, fiel jedoch drastisch mit Beginn der Covid-19-Pandemie im März 2020. Anschließend erholte sich der Kurs wieder deutlich, bevor Sebők im November 2020 seine letzten Aktien verkaufte. Die FCA betonte, dass Sebők keinen direkten finanziellen Vorteil aus den Verstößen gezogen habe.

Der Fall ist erst das zweite Mal seit Einführung der Regeln im Jahr 2016, dass die FCA einen Manager eines börsennotierten Unternehmens wegen nicht gemeldeter persönlicher Handelsaktivitäten sanktioniert. Der Vorfall wirft auch ein Schlaglicht auf die Compliance-Praxis bei Wizz Air. Das Unternehmen, das seinem CEO 2021 einen Bonus von 100 Millionen Pfund versprach, wenn der Aktienkurs bis 2026 auf 120 Pfund steigt, kämpft derzeit mit Kursen von nur 12,96 Pfund.

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