Elliott Management hat sich mit einem Anteil von 5 Milliarden US-Dollar bei Honeywell International eingekauft und fordert eine Aufspaltung des 164-Milliarden-Dollar-Konglomerats. Der US-Aktivist drängt darauf, die Geschäftsbereiche Luft- und Raumfahrt sowie Automatisierung als separate Unternehmen zu führen.
Die Honeywell-Spitze begrüßte die Beteiligung von Elliott und äußerte Bereitschaft, in Gesprächen die Perspektive des Investors einzuholen. Bisher hatte Elliott seine Forderungen dem Unternehmen nicht mitgeteilt. Honeywell-CEO Vimal Kapur hat seit seiner Ernennung bereits Übernahmen im Wert von 9 Milliarden US-Dollar unterzeichnet und plant weitere Portfolio-Verschlankungen. Ein Verkauf der Sparte Advanced Materials ist bereits im Gange, um den Fokus auf die „Megatrends“ Automatisierung, Luftfahrtzukunft und Energiewende zu verstärken.
Elliott sieht die Zeit gekommen, diesen Transformationsprozess zu beschleunigen. „Die Konglomeratsstruktur, die einst zu Honeywell passte, ist heute nicht mehr zeitgemäß“, erklärten die Elliott-Manager Jesse Cohn und Marc Steinberg in einem Brief. Analysten bezeichnen Honeywell als letztes großes Industrie-Konglomerat, das eine Aufspaltung vermeidet. Ein solcher Schritt würde die bisherige Welle der Entflechtungen großer Industriekonzerne wie General Electric und 3M fortsetzen.
Aktienanalysten wie Julian Mitchell von Barclays betonen die Vorteile unabhängiger Unternehmen mit klaren Geschäftsmodellen und fokussierten Managementteams. Investoren könnten die Geschäftstrends solcher Einheiten besser verfolgen und gezielter investieren.
Honeywell-Aktien legten nach Bekanntwerden von Elliotts Beteiligung um etwa 4 Prozent zu.