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Analyst identifiziert günstigen Einstiegsmoment bei Rivian

Nach einem Rückgang durch die Ankündigung einer grünen Wandelanleihe gab die UBS eine Kaufempfehlung der Rivian-Aktie

Eulerpool News 23. Okt. 2023, 14:00

Die letzten Wochen waren für die Rivian-Aktie alles andere als einfach. Insbesondere die Ankündigung einer grünen Wandelanleihe führte zu einem starken Kursverfall an der US-Börse NASDAQ. Doch nun gibt es einen Lichtblick für die Anleger, denn die Schweizer Großbank UBS hat die Aktie empfohlen. In den letzten Monaten hat die Rivian-Aktie einen Wertverlust von rund 19 Prozent verzeichnet (Stand: Schlusskurs vom 20. Oktober2023).

Dies ist vor allem auf die Ankündigung des E-Autobauers zurückzuführen, eine grüne Wandelanleihe im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar auszugeben, um "das Risiko der Einführung des R2 in Georgia zu verringern". Diese Entscheidung stieß auf Unmut bei den Anlegern und führte zu einem Absturz der Rivian-Aktie.

Die UBS-Analysten sehen jedoch nach dem Kursrutsch eine günstige Gelegenheit, in die Aktie einzusteigen, und empfehlen einen Kauf. Sie sind auch allgemein optimistisch für die Zukunft des Tesla-Konkurrenten. Laut "MarketWatch" hat das Team um UBS-Analyst Joseph Spak die Rivian-Aktie am 10. Oktober von "Neutral" auf "Kaufen" hochgestuft. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 26 US-Dollar auf 24 US-Dollar gesenkt, vermutlich aufgrund des jüngsten Kursrückgangs.

Bei einem aktuellen Kurs von 19,66 US-Dollar ergibt sich dennoch ein Potenzial von ungefähr 22 Prozent nach oben.

Experten der Schweizer Großbank sehen die Rivian-Aktie nach dem Ausverkauf nun auf einem interessanten Einstiegsniveau, berichtet "CNBC". Auch die verbesserten Fundamentaldaten sprechen laut UBS-Analyst Joseph Spak für eine Investition. Er weist darauf hin, dass Rivian im dritten Quartal sowohl die Markterwartungen als auch die eigenen Prognosen für die Auslieferungen übertroffen hat.

Für das Gesamtjahr geht Spak von 54.500 ausgelieferten Fahrzeugen aus, während die Prognose von Rivian bei 52.000 E-Autos liegt. Möglicherweise wird es ein Update dieser Zahl im Rahmen der nächsten Bilanzvorlage Anfang November geben. Der Analyst bewertet auch die geplante Kapitalerhöhung durch die grüne Wandelanleihe positiv. Laut "MarketWatch" sagte er: "Jetzt, wo die Kapitalerhöhung abgeschlossen ist, kann sich der Markt wieder auf die Verbesserung der Fundamentaldaten konzentrieren".

Er geht davon aus, dass Rivian im nächsten Jahr keine weitere Kapitalerhöhung durchführen muss, da die finanziellen Mittel nun bis Ende 2025 reichen sollten. Anstatt sich auf Kapitalbedenken zu fokussieren, können die Anleger nun also die positiven Fundamentaldaten wie zum Beispiel steigende Produktionsraten beachten. Darüber hinaus verfügt Rivian über mehr Bargeld als Schulden und eine kontinuierliche Steigerung des Gewinns pro Aktie, wie der Analyst laut "Investing.com" betont.

Die zukünftigen Aussichten für den E-Autobauer sind laut UBS-Analysten äußerst vielversprechend. Wie "Aktiencheck" berichtet, erwarten sie, dass Rivian sein Absatzwachstum bis zum Jahr 2030 durch die geplanten neuen Modelle der R2-Familie, die zu einem niedrigeren Preis angeboten werden, verzehnfachen wird. Obwohl es möglicherweise zu kurzfristigen Schwankungen auf dem Weg dorthin kommen könnte, raten die Experten den Anlegern, sich nicht beirren zu lassen.

"Während wir davon ausgehen, dass die vierteljährliche Produktion/Lieferungen 2024 aufgrund der Neubewertung der Anlagen unregelmäßig sein können, zerstreut der niedrigere Aktienkurs einige unserer Bedenken. Wir glauben immer noch, dass eine positive Bruttomarge im vierten Quartal 2024 wahrscheinlich und ein Katalysator ist", erklärt Spak laut "wallstreetONLINE".

Trotz der optimistischen Wachstumsprognosen, die auch Dan Ives von Wedbush teilt, besteht immer noch die Gefahr, dass Rivian über seine mangelnde Kommunikation stolpern könnte. In seiner Analyse bezeichnete Ives die jüngste Anleihe-Emission als ein Beispiel für "fortgesetzte Ausführungs- und Kommunikationsfehler", die das Unternehmen seit seinem Börsengang im November 2021 begleiteten.

Deshalb hat auch er sein Kursziel für die Aktie von 30 US-Dollar auf 25 US-Dollar gesenkt. "Während wir den Kapitalbedarf von Rivian in den kommenden Jahren voll und ganz nachvollziehen können, ist das geringe Vertrauen der Börse in das Managementteam in Bezug auf die Kommunikation mit den Anlegern und die Ausführung ein großes Problem für die Aktie", warnt auch der Wedbush-Analyst.

Bei aller positiver Vorhersagen sollte dies für die Anleger nicht außer Acht gelassen werden. Insgesamt erhält die Rivian-Aktie trotz der Turbulenzen auf dem Markt Unterstützung von den UBS-Analysten. Ihre Kaufempfehlung und die positiven Wachstumsprognosen lassen für die Zukunft des E-Autobauers hoffen. Doch es bleibt abzuwarten, ob Rivian seine Kommunikationsstrategie verbessern und das Vertrauen der Börse zurückgewinnen kann.

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