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Heineken-Aktie strauchelt: Brauerei-Riese kappt Jahresprognose aufgrund hoher Ausgaben und schwächelndem Absatz

Der Braukonzern Heineken hat nach dem ersten Halbjahr angesichts von Absatzschwund und hohen Kosten seinen Ausblick gekappt

Eulerpool News 1. Aug. 2023, 12:00

Der niederländische Braukonzern Heineken fährt nach dem ersten Halbjahr einen allgemein reduzierten Erwartungshorizont.

Der operative Gewinn soll im im besseren Fall noch im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, wenn Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet werden, im schlechteren Fall bleibt dieser jedoch nur stabil. Der Kurs der Heineken-Aktie an der EURONEXT Amsterdam reagierte auf die gekürzte Prognose mit einem Einbruch von 5,68 Prozent auf 91,36 Euro. Seit dem Jahreshoch von über 106 Euro Anfang Mai hat der Kurs somit fast 13 Prozent eingebüßt.

Analyst James Edwardes Jones von der kanadischen Bank RBC bekundete schwache Entwicklung vor allem in der asiatisch-pazifischen Region, aber auch in Amerika und Europa hätte das Unternehmen die Erwartungen verfehlt.Mit 120,1 Millionen Hektoliter Bier wurden im ersten Halbjahr 5,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor abgesetzt. Der Umsatz kletterte jedoch um 6,3 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro, der operative Gewinn brach allerdings um 8,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro ein. Vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen konnte das den operativen Gewinn aber nur bedingt stützen, auch der Gewinn unter dem Strich sank aufgrund einer 113 Millionen Euro teuren Abwertung im Zuge des geplanten Verkaufs in Russland um 8,6 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Heineken suchte die Ursachen für den Rückgang vor allem im schwachen Wirtschaftsumfeld und den starken Preiserhöhungen, aber auch die Geschäfte in Vietnam und Nigeria hätten enttäuschend verlaufen.

Vorstandschef Dolf van den Brink rechnet damit, dass sich im zweiten Halbjahr die Ausgangslage für die operative Gewinnmarge verbessert und das Absatzminus sich auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz begrenzt. Allerdings hängt das Timing des Verkaufs der russischen Geschäfte gänzlich vom Unternehmen selbst ab.

Positiv äußerte sich allerdings auch Edward Mundy von der US-Investmentbank Jefferies, indem er die starkesh Preiserhöhungen und die verbessernde Entwicklung des Absatzmixes in Europa hervorhob, aber auch das Geschäft in Brasilien sei besser verlaufen als gedacht.

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