Delta Air Lines berichtet von einem Anstieg des Gewinns im Jahr 2023 und zeigt sich vorsichtig optimistisch für das aktuelle Jahr. Doch steigende Kosten könnten die Erholung der internationalen Reisebranche beeinträchtigen. Der Fluggesellschaft zufolge wird das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2024 voraussichtlich zwischen 6,00 und 7,00 US-Dollar liegen.

Dies liegt jedoch unter dem langfristigen Ziel von "mehr als 7,00 Dollar", das Delta schon seit einigen Jahren verfolgt. Die Erwartungen der Analysten lagen im Schnitt bei 6,50 Dollar pro Aktie. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gewinn je Anteilsschein von 3,20 auf 6,25 Dollar gestiegen.

Auch die angekündigte Bestellung von neuen Airbus-Maschinen, auf die lange gewartet wurde, konnte die vorsichtige Gewinnprognose von Delta nicht aufwiegen. Dies belastete auch die Aktienkurse großer europäischer Fluggesellschaften.

Lufthansa verlor zeitweise knapp 3 Prozent und erreichte den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. In London fielen die Aktien von IAG (International Consolidated Airlines) um 3,3 Prozent und die von Air France-KLM in Paris um 2,6 Prozent. Auch die Aktien von Delta Air Lines selbst erlebten einen Abwärtstrend, mit einem Rückgang um 6,40 Prozent auf 39,55 US-Dollar.

Die Luftfahrtindustrie steht vor verschiedenen Herausforderungen, wie beispielsweise höheren Kosten aufgrund von Inflation oder neuen Tarifverträgen für Piloten. Auch Lieferengpässe führen zu längeren Reparaturzeiten für Triebwerke und verzögern die Auslieferungen neuer Maschinen.

Angesichts dieser unsicheren Situation ist es für Delta sinnvoll, die Prognose anzupassen, wie Vorstandsvorsitzender Ed Bastian in einem Interview erklärte. Dennoch gibt er die langfristige Zielmarke von "7,00 Dollar" nicht auf. Für das erste Quartal des laufenden Jahres geht das Unternehmen von einer Steigerung des bereinigten Umsatzes um drei bis sechs Prozent aus.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird zwischen 0,25 und 0,50 Dollar erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz von 50,6 Milliarden auf gut 58 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 52,9 Mrd. Euro) gestiegen, wie Delta weiter mitteilte. Dies entspricht einem bereinigten Wachstum von 20 Prozent.

Der Nettogewinn lag bei 4,6 Milliarden Dollar, verglichen mit 1,3 Milliarden Dollar im Jahr 2022. Delta verzeichnete im vergangenen Jahr die höchste Anzahl an Passagieren in der Unternehmensgeschichte. Im vierten Quartal stieg der Umsatz von 13,4 auf 14,2 Milliarden Dollar und der Nettogewinn verdoppelte sich auf rund 2 Milliarden Dollar.

Berücksichtigt man jedoch Sonderfaktoren, ging das bereinigte Ergebnis zurück. Die Zahlen übertrafen dennoch die Erwartungen der Analysten. Weiterhin gab Delta die Bestellung von neuen Maschinen bekannt. Das Unternehmen bestellte 20 Exemplare des Langstreckenjets A350-1000 bei Airbus.

Die Auslieferungen sollen im Jahr 2026 beginnen.

Zudem sicherte sich Delta Optionen für weitere 20 Großraumflugzeuge von Airbus. Die A350-1000 ist das größte Modell von Airbus, nachdem die Produktion des A380, des weltweit größten Passagierjets, eingestellt wurde aufgrund mangelnder Nachfrage.