Das Mainzer Unternehmen Biontech bekommt – trotz des Corona-Booms – aufgrund unverkaufter Lagerbestände Verluste in Höhe von knapp 190 Millionen Euro im zweiten Quartal zu beklagen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte Umsatz und Gewinn nicht aufrechterhalten werden, so dass der Umsatz auf 167,7 Millionen Euro einbrach und das Unternehmen ein Nettoverlust von 1,67 Milliarden Euro ausweisen musste. Dieser Verlust geht hauptsächlich auf Abschreibungen auf Lagerbestände des Covid-Impfstoffs Comirnaty zurück, die abgelaufen oder das Haltbarkeitsdatum kurz davor überschritten.

Trotz des niedrigeren Umsatzes investierte Biontech auch weiterhin beträchtlich in Forschung und Entwicklung – die entsprechenden Kosten sanken im zweiten Quartal nur um 6,5 Prozent auf gut 373 Millionen Euro. Da sich in Anbetracht des Endes der Pandemie die Nachfrage nach Covid-Impfstoffen verringerte, konzentriert sich Biontech nunmehr vor allem auf die Krebsforschung, in der das Unternehmen seine Wurzeln hat. Es wird versucht, zahlreiche Medikamente weiterzuentwickeln, um ein Unternehmen mit einer Reihe zugelassener Produkte werden zu können.

Da Biontech wegen der unsicheren Einnahmen die Ausgaben im Blick behalten möchte, tritt Finanzchef Jens Holstein bei den Investitionsausgaben, den Vertriebs- und Verwaltungskosten auf die Bremse. Für das Gesamtjahr stellt man lediglich Forschungsausgaben von 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro in Aussicht – gegenüber 2,4 bis 2,6 Milliarden im Vorjahr. Einzig der Umsatz mit Covid-Impfstoffen wird größer erwartet: 1,4 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte, rund fünf (17,3 im 2022) Milliarden Euro für das Gesamtjahr.

Im September sollen Schutzimpfungen zur Erkältungssaison auf den Markt gebracht werden – mit variantenangepassten Covid-Impfstoffen.