AUTO1 im Rückwärtsgang: Umsatzprognose runtergeschraubt

AUTO1 hat nach dem Rückgang der Verkaufszahlen im August jetzt weniger Geld für den Verkauf von Autos ausgegeben

14.9.2023, 12:00
Eulerpool News 14. Sept. 2023, 12:00

Der Online-Gebrauchtwagenhändler AUTO1 hat nach der Senkung der Absatzprognose Anfang August nun auch das Erlösziel nach unten geschraubt.

Laut Vorstandschef und Mitgründer Christian Bertermann hat der Konzern in dem ersten halben Jahr Fortschritte gemacht, um endlich die Gewinnschwelle im Tagesgeschäft zu erreichen. Da sich Anleger angesichts stockender Verkäufe Sorgen um das Wachstum der Internetplattform machen, kündigte Bertermann im Sommer an, künftig auch wieder mehr investieren zu wollen. Trotz des verschärften Zwischengas liefert der Halbjahresbericht, der am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde, enttäuschende Ergebnisse.

Aufgrund gesunkener durchschnittlicher Verkaufspreise wird der Umsatz im laufenden Jahr niedriger ausfallen als 2022, wie aus dem Bericht hervorgeht. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um fast 16 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Laut Bloomberg-Konsens befragter Experten kam die reduzierte Umsatzprognose allerdings nicht überraschend. Sie hatten zuletzt für das laufende Jahr im Schnitt einen Umsatz von knapp 5,9 Milliarden Euro auf dem Zettel. Bislang hatte AUTO1 mit einem Erlös auf dem Vorjahresniveau von rund 6,5 Milliarden Euro gerechnet. Das Unternehmen hatte bereits Anfang August bei der Vorlage der Eckdaten für das erste Halbjahr die Prognose für den Absatz reduziert und das Ziel für den Bruttogewinn bestätigt. Zudem wurde das Unternehmen bezüglich des operativen Verlusts etwas optimistischer.

Nach einem deutlichen Absatzrückgang im zweiten Quartal senkte Bertermann die Prognose für den Verkauf von 625 000 Autos (plus oder minus fünf Prozent) auf 690 000 Wagen. Zuvor hatte er für diesen Wert noch ein Ziel zwischen 690 000 und 625 000 angegeben. Der Verlust unter dem Strich fiel laut Vorlage im ersten Halbjahr um etwas mehr als 40 Prozent auf rund 78 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie Sondereffekten (ber Ebitda) dürfte sich der Verlust im Gesamtjahr nun zwischen 50 und 70 Millionen Euro bewegen und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von fast 166 Millionen Euro.

Die im SDAX gelistete Aktie ist seit der Veröffentlichung der Eckdaten im August und der Senkung der Absatzprognose unter Druck. Der Börsenwert von AUTO1 sackte seitdem um rund ein Viertel auf nur noch knapp 1,6 Milliarden Euro ab. Nach einem hoffnungsvollen Start im Februar 2021 mit einem Kurs von knapp 57 Euro, war die Euphorie schnell verpufft und fiel bis Oktober 2022 auf 5,41 Euro. Bis Ende Juli erholte sich das Papier dann wieder an die 10-Euro-Marke, ehe die Halbjahreszahlen und die gesenkte Umsatzprognose wieder für fallende Kurse sorgten. Unter dem Strich rutschte der Kurs um bis zu knapp drei Prozent auf 7,18 Euro ab, bevor er sich zumindest wieder etwas erholen konnte.

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