Auf der Überholspur: Chemieriese strebt Spitzenposition im Batteriematerial-Geschäft an!

3.7.2023, 09:00

In Schwarzheide nördlich von Dresden hat BASF am Donnerstagmorgen seine erste große Anlage für Batteriestoffe in Europa eröffnet

Eulerpool News 3. Juli 2023, 09:00

Martin Brudermüller, Manager und Konzernchef von BASF, hatte mit der Eröffnung des Werks in Schwarzheide einen Meilenstein erreicht: Er baute mit dem neuen Gewinntreiber, dem Geschäft mit Batterieausrüstung, seine Position im weltweiten Markt auf.

500 Millionen Euro hatte es gekostet, das Unternehmen zum ersten Anbieter zu machen, der in allen drei großen Wirtschaftsregionen – Europa, USA und Asien – über eine Fertigung von Batteriematerial für Elektroautos verfügt. Die Fabrik konnte auf Jahre vorgebucht werden.

Selbstgeschaffenen Dynamik hat Kommissionsvize Maros Sefcovic bei der Einweihung herausgestellt: Die EU will nämlich die heimische Batterieerzeugung unabhängiger von globalen Lieferketten machen. Der Konzernchef versicherte: „Trotz aller Herausforderungen, vor denen wir derzeit in Europa stehen, ist der heutige Tag für uns alle ein Grund, optimistisch zu sein.“

Und auch die Marktanalysten sind, trotz einiger Risiken, zuversichtlich: „BASF hat eine starke Technologie- und Produktionsplattform im Batteriegeschäft geschaffen“, sagt Markus Mayer, Analyst bei der Baader Bank.

Doch BASF wird seine Position verteidigen müssen, denn es drängt internationale Konkurrenz in dieses boomende Geschäftsfeld. Allein in 2025 rechnen die Experten von Insight Ace Analytic mit einer fünffachen Nachfrage nach Basfs Köder, dem entscheidenden Kathodenmaterial. Der weltweite Markt für Kathodenmaterial könnte bis 2030 sogar auf mehr als 50 Milliarden Euro ansteigen.

BASF will mit einem Marktanteil von über zehn Prozent bis 2030 einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro machen. Unterstützung erhält der Konzern durch Förderungen der EU und Bundesregierung.

Mit der Eröffnung der Recyclinganlage in Schwarzheide als Prototyp rüstete sich BASF für die Nachfrage nach wiedergewonnen Rohstoffen, eventuelle Engpässe und Preiserhöhungen sollen dadurch vermieden werden. Ein Joint Venture mit dem chinesischen Batteriezellen-Spezialisten Shanshan stellt sicher, dass der weltgrößte Elektroautomarkt China mit Kathodenmaterial und recycelten Metallen versorgt werden kann.

Nicht zuletzt geht BASF gemeinsam mit dem französischen Bergbauunternehmen Eramet eine Nickelverarbeitungsanlage in Indonesien ein, um sich die Rohstoffe für den weltweiten Markt sichern.

Von den 4,5 Milliarden Euro, die BASF zwischen 2022 und 2030 in die Batterietechnik investiert, sollen 2,4 Milliarden allein in die Nickelverarbeitungsanlage in Indonesien fließen, während an 14 Gigafabriken pro Jahr in Deutschland, Ungarn, Frankreich oder Großbritannien für immer mehr Elektroautos gebaut wird. Am Ende liefern die Ludwigshafener aber auf jeden Fall mit dem höchsten Maß an Effizienz und bestem Service: Seien es die innovativen und sauberen Batterien für bessere Fahrerlebnisse oder zukünftige Recyclingprozesse, die den Rohstoffkreislauf schließen, BASF hat dazu beigetragen den Material-Markt für Elektroautos zu revolutionieren.

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