AI

Microsoft erweitert Copilot: Neue Funktionen sollen KI zum persönlichen Assistenten machen

Microsoft rüstet seine KI-Software Copilot weiter auf und will den Dienst zu einem zentralen persönlichen Assistenten für Nutzer entwickeln.

Eulerpool News 2. Okt. 2024, 18:55

Der US-Technologiekonzern Microsoft hat angekündigt, seine KI-Software Copilot mit einer Reihe neuer Funktionen auszustatten. Der sogenannte „Copilot“ soll künftig nicht nur Zusammenfassungen aktueller Nachrichten bieten, sondern auch in der Lage sein, Unterhaltungen mit Menschen zu führen. Eine zusätzliche Funktion namens „Copilot Vision“ ermöglicht es der KI, Fragen zu den aktuell auf einer Website angezeigten Inhalten zu beantworten.

Diese neue Funktionalität wird zunächst nur auf ausgewählten Websites zur Verfügung stehen. Microsoft betonte, dass die Daten nicht dauerhaft gespeichert und auch nicht für das Training der KI-Modelle verwendet werden. Der Konzern hatte zuvor Kritik für eine Funktion erhalten, die Bildschirmaufnahmen erstellt, um Nutzern eine schnellere Wiederauffindbarkeit von Inhalten zu ermöglichen. Datenschützer hatten hierbei Sicherheitsbedenken geäußert.

Die Erweiterungen von Copilot sind Teil von Microsofts Strategie, seine Position im Wettbewerb mit anderen Technologieriesen wie Google, Apple, Meta und diversen KI-Start-ups zu stärken. Der Softwarekonzern hatte sich frühzeitig durch eine milliardenschwere Partnerschaft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI einen Vorsprung bei der Integration von KI-Technologien gesichert.

Während Apple und Google aufgrund ihrer Dominanz im Smartphone-Markt KI-Funktionen direkt in ihre Betriebssysteme einbauen können, setzt Microsoft auf eine engere Verzahnung der Software mit seiner Windows-PC-Plattform. So läuft Copilot auf Mobilgeräten in einer separaten App, während die KI-Funktionen auf PCs tiefer in das Windows-Betriebssystem integriert sind.

Mustafa Suleyman, ein prominenter KI-Entwickler, der kürzlich von Inflection AI zu Microsoft wechselte, erläuterte bei der Vorstellung der neuen Funktionen die Vision eines „KI-Gefährten für jeden“. Dieser digitale Assistent soll nicht nur bei alltäglichen Aufgaben wie dem Planen von Terminen oder dem Aufschreiben von Notizen bei einem Arztbesuch helfen, sondern perspektivisch auch bei komplexen Lebensentscheidungen beratend zur Seite stehen. Allerdings werde es noch Jahre dauern, bis eine solche umfassende Unterstützung Realität werde, sagte Suleyman.

Die Ankündigungen von Microsoft konnten den Anlegern wenig Auftrieb geben: Die an der NASDAQ gelistete Microsoft-Aktie fiel um 2,21 Prozent auf 420,69 US-Dollar. Marktbeobachter führen den Rückgang auf die Sorge um steigende Kosten bei der Entwicklung neuer KI-Features und den intensiven Wettbewerb im Bereich Künstlicher Intelligenz zurück.

Mit den neuen Copilot-Funktionen unterstreicht Microsoft jedoch seinen Anspruch, führender Anbieter im wachsenden KI-Sektor zu bleiben und Nutzer von einer KI-gestützten Zukunft zu überzeugen.

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