Elbvertiefung findet bei Containerschiffen nur vereinzelte Nutzung

Nur ein kleiner Teil der großen Containerschiffe nutzt die tiefere Fahrrinne der Elbe, wie Umweltverbände berichten

2.10.2023, 19:00
Eulerpool News 2. Okt. 2023, 19:00

Umweltverbände fordern, dass Arbeiten zur Elbvertiefung komplett gestoppt werden, da nur ein kleiner Teil der großen Containerschiffe davon profitieren.

Ihre Forderung stützen sie auf schlechte Zahlen des Hamburger Hafens: Im ersten Halbjahr sank der Containerumschlag deutlich höher als in den führenden Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen. Dieser Umsatzeinbruch stellt die Hafenlobby vor Probleme, die Elbvertiefung infrage stellen.

Umweltverbände BUND, Nabu und WWF haben die Nutzung der tieferen Fahrrinne durch Containerschiffe analysiert. Von den 434 Containerschiffen, die den Hamburger Hafen im ersten Halbjahr 2023 anliefen, nutzten nur 38 beim Auslaufen und 8 beim Einlaufen den verfügbaren Tiefgang.

"Alle übrigen 392 Schiffe profitierten nicht von der Elbvertiefung", so das Ergebnis der Analyse.

Da die Umschlagzahlen im Hamburger Hafen weiter sinken, stellen die Umweltverbände die ihrer Meinung nach überflüssige Elbvertiefung infrage. Statt der Baggerarbeiten und "größer werdenden Schiffe" müsse die Tiefe der Elbe dringend überprüft und ggf. die letzte Elbvertiefung zurückgenommen werden, so die Forderung der Umweltverbände.

Der Bund hatte aufgrund größerer Ansammlungen von Schlick als erwartet, die schiffbare Wassertiefe der Elbe reduziert und den Vollzug der Elbvertiefung auf Mitte 2023 verschoben.

Doch trotzdem steht die Taufe des größten unter deutscher Flagge fahrenden Containerschiffes, des "Berlin Express" der Reederei Hapag-Lloyd, kurz bevor. Die Ehefrau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, soll es taufen.

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser