kooperative Spieltheorie Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff kooperative Spieltheorie für Deutschland.

kooperative Spieltheorie Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

kooperative Spieltheorie

Die kooperative Spieltheorie ist ein Ansatz, der in der Wirtschaftswissenschaft verwendet wird, um das Verhalten von Akteuren in strategischen Entscheidungssituationen zu analysieren und zu modellieren.

Sie stützt sich auf mathematische Methoden und Annahmen, um mögliche Ergebnisse und Lösungen in kooperativen Interaktionen vorherzusagen. In der kooperativen Spieltheorie betrachtet man Situationen, in denen mehrere Akteure zusammenarbeiten können, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zur nicht-kooperativen Spieltheorie, die das Verhalten von eigenständigen und unabhängigen Akteuren untersucht, berücksichtigt die kooperative Spieltheorie die Möglichkeit der Kooperation und Verhandlung zwischen den Spielern. Ein grundlegendes Konzept in der kooperativen Spieltheorie ist das sogenannte "Nash-Gleichgewicht". Es bezieht sich auf eine Situation, in der kein Spieler einen Anreiz hat, seine Strategie allein zu ändern, wenn alle anderen Spieler ihre Strategien beibehalten. Das Nash-Gleichgewicht ist eine stabile Lösung, die potenzielle Konflikte zwischen den Spielern minimiert. Ein weiteres wichtiges Konzept in der kooperativen Spieltheorie ist die "Shapley-Wertung". Sie wird verwendet, um den Beitrag jedes Spielers zu einer kooperativen Spielsituation zu bewerten. Die Shapley-Wertung misst den durchschnittlichen zusätzlichen Nutzen, den ein Spieler erzielt, wenn er zu einer bestimmten Koalition hinzugefügt wird. Dies ermöglicht es den Spielern, ihren Anteil an den Gewinnen gerecht aufzuteilen. Die Anwendung der kooperativen Spieltheorie ist vielfältig. In den Kapitalmärkten kann sie beispielsweise verwendet werden, um die Auswirkungen von Fusionen und Übernahmen zu analysieren oder Verhandlungen über Verträge und Lizenzvereinbarungen zu unterstützen. Auch in Anleihemärkten kann die kooperative Spieltheorie eingesetzt werden, um die Interaktionen zwischen Anleihegläubigern und Schuldnern zu untersuchen und faire Lösungen zu finden. Insgesamt bietet die kooperative Spieltheorie einen wertvollen Rahmen für die Analyse von kooperativen Entscheidungen in den verschiedensten Bereichen der Kapitalmärkte. Durch die Berücksichtigung von Kooperation und Verhandlungsfähigkeit ermöglicht sie eine realitätsnahe Modellierung und Vorhersage von Verhaltensweisen und Ergebnissen in komplexen strategischen Situationen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Bundesfinanzhof (BFH)

Der Bundesfinanzhof (BFH) ist das oberste Gericht in Deutschland für Steuerstreitigkeiten. Die Institution wurde im Jahr 1950 gegründet und hat seitdem eine wegweisende Rolle bei der Entscheidung über komplexe und...

Unabhängige Kommission für Internationale Entwicklungsfragen

Unabhängige Kommission für Internationale Entwicklungsfragen (UKIE) ist eine Organisation, die sich mit der Beurteilung und Förderung internationaler Entwicklungsfragen befasst. Diese unabhängige Kommission setzt sich aus Experten und Fachleuten zusammen, die...

Schleichbezug

Definition von "Schleichbezug": Schleichbezug ist ein Begriff aus dem Bereich der Kapitalmärkte, der sich auf eine spezielle Handelspraktik bezieht. Beim Schleichbezug handelt es sich um den Erwerb von Wertpapieren, wie zum...

SeeSchStrO

Das See- und Schiffsstraßenordnungsgesetz (SeeSchStrO) ist ein bedeutendes deutsches Gesetz, das Regelungen für den Schiffsverkehr auf See und in den Schifffahrtsstraßen enthält. Es umfasst Bestimmungen für die Sicherheit, den Umweltschutz,...

Silent Shopper

Definition: Schleichender Käufer Der Begriff "schleichender Käufer" bezieht sich auf eine spezielle Methode des Marktbeobachtungssystems, bei dem ein Unternehmen verdeckt als Käufer auftritt, um Informationen über den Markt oder Wettbewerber zu...

Netting

Netting ist ein Begriff, der in den Kapitalmärkten weit verbreitet ist und verschiedene Bedeutungen haben kann, je nachdem, in welchem Kontext er verwendet wird. Im Allgemeinen bezieht sich Netting jedoch...

Re-Export

Re-Export - Definition und Bedeutung im Kapitalmarkt Der Begriff Re-Export bezieht sich auf den Vorgang des erneuten Exports von Waren oder Produkten aus einem Land, in dem diese zuvor importiert wurden....

neoklassische Theorie

Die neoklassische Theorie ist ein ökonomisches Paradigma, das auf den Annahmen des rationalen Verhaltens und der Effizienz der Märkte basiert. Sie beschreibt das Verhalten von Individuen, Unternehmen und Märkten und...

Erfahrungskurve

Die Erfahrungskurve ist ein Konzept, das den Zusammenhang zwischen der Produktivität oder Kostenreduktion und der Erfahrung bei der Produktion eines Produkts beschreibt. Es basiert auf der Beobachtung, dass Unternehmen, die...

Agrarstrukturpolitik

Agrarstrukturpolitik bezieht sich auf die bewährte Strategie der öffentlichen Verwaltung, die Agrarstruktur eines Landes zu gestalten und zu entwickeln. Sie umfasst eine Reihe von Maßnahmen und Instrumenten, die darauf abzielen,...