Tragik der Allmende Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Tragik der Allmende für Deutschland.

Tragik der Allmende Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Tragik der Allmende

Definition of "Tragik der Allmende" (Tragedy of the Commons) in German: Die "Tragik der Allmende" bezeichnet einen Begriff, der in der Wirtschaftswissenschaft verwendet wird, um das Phänomen der übermäßigen Ausnutzung oder Zerstörung gemeinschaftlich genutzter Ressourcen zu beschreiben.

Diese Ressourcen, auch Allmendegüter genannt, können natürliche Ressourcen wie Wasserquellen, Wälder, Weideland oder auch öffentliche Infrastrukturen sein. Das Konzept der "Tragik der Allmende" basiert auf der Annahme, dass bei freiem Zugang und unkontrollierter Nutzung von Allmendegütern individuelle Nutzer dazu neigen, ihre eigenen Interessen über das langfristige Gemeinwohl zu stellen. Wenn jede Person nach eigenem Ermessen handelt, kann dies zu einer Überbeanspruchung oder Verschlechterung der Ressource führen, da die individuellen Handlungen nicht miteinander koordiniert sind. Ein klassisches Beispiel für die "Tragik der Allmende" ist die Überweidung von Gemeinschaftsweiden. Angenommen, mehrere Bauern teilen sich eine Weidefläche, auf der ihre Tiere grasen. Jeder Bauer hat ein individuelles Interesse daran, so viele Tiere wie möglich zu halten, um seinen eigenen Gewinn zu maximieren. Wenn jedoch alle Bauern diesem Vorgehen folgen, besteht die Gefahr, dass die Weidefläche überbeansprucht wird und es zu einer langfristigen Verschlechterung des Bodens kommt. Um der "Tragik der Allmende" entgegenzuwirken, werden verschiedene Ansätze diskutiert. Eine Möglichkeit besteht darin, private Eigentumsrechte an den Allmendegütern einzuführen oder Regulierungsmechanismen zu etablieren, um die Nutzung zu begrenzen. Ein weiterer Ansatz besteht darin, kooperative Institutionen oder Verträge einzurichten, um eine kollektive Entscheidungsfindung und Überwachung zu ermöglichen. In der Finanzwelt kann das Konzept der "Tragik der Allmende" auf die Problematik der Übernutzung von Finanzressourcen übertragen werden. In der Praxis führt die ungehinderte Übernutzung von Kapitalmärkten, beispielsweise durch übermäßigen Handel oder spekulative Blasen, zu einer Instabilität und möglicherweise sogar zum Zusammenbruch des Marktes selbst. Die Konzepte der "Tragik der Allmende" sind für Investoren in Kapitalmärkten von großer Bedeutung, da sie zeigen, dass individuelles Handeln nicht immer zum besten Ergebnis für die Gesellschaft oder den Markt führt. Ein verantwortungsbewusstes Investment erfordert daher ein Verständnis für die langfristigen Folgen individueller Handlungen und das Bemühen um eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Bei Eulerpool.com bieten wir Ihnen ein umfassendes Glossar mit Fachbegriffen aus den Bereichen Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährungen. Unser Glossar ist darauf ausgerichtet, Investoren in den Kapitalmärkten ein umfassendes Verständnis zu vermitteln und ihnen zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Besuchen Sie Eulerpool.com für hochwertige Finanzinformationen und Expertenanalysen, um Ihre Investmentstrategien zu unterstützen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Kfz-Kaskoversicherung

Die Kfz-Kaskoversicherung ist eine Versicherungspolice, die den Versicherungsnehmer gegen Schäden an seinem Fahrzeug absichert. Sie bietet Schutz vor finanziellen Verlusten, die durch Unfälle, Diebstahl, Vandalismus oder Naturereignisse verursacht werden. Diese Art...

Positionierung

Die Positionierung ist ein entscheidendes Konzept in den Kapitalmärkten, insbesondere für Investoren, die in Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährung investieren. Diese Begriffsbestimmung stellt sicher, dass Sie ein klares Verständnis...

Ehrenamt

"Ehrenamt" ist ein deutscher Begriff, der sich auf unbezahlte freiwillige Tätigkeiten bezieht, die von Einzelpersonen oder Gruppen in der Gesellschaft ausgeübt werden. Diese Aktivitäten werden von Menschen, die bereit sind,...

Produktionsverbindungshandel

Definition: Produktionsverbindungshandel ist ein geschäftlicher Prozess, der in der Finanzwelt weit verbreitet ist und insbesondere in den Bereichen des Aktienhandels, der Anleihemärkte und der Kryptowährungen von Bedeutung ist. Es bezieht...

Anlagenerneuerung

Anlagenerneuerung ist ein Begriff, der in der Finanzwelt, insbesondere im Bereich der Investitionen in Kapitalmärkte, häufig verwendet wird. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Erneuerung von Anlagen und Ausrüstungen, die...

risikoadjustiertes Rating

Risikoadjustiertes Rating bezieht sich auf eine Methode zur Bewertung der Bonität einer Anlage oder eines Emittenten unter Berücksichtigung des zugrunde liegenden Risikos. Im Wesentlichen dient es dazu, den Einfluss von...

European Committee for Banking Standards (ECBS)

Das Europäische Komitee für Bankenstandards (European Committee for Banking Standards, ECBS) ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die sich mit der Standardisierung und Harmonisierung von Bankstandards in Europa befasst. Das ECBS...

KfW - Baukindergeld

Das KfW-Baukindergeld ist ein Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Deutschland, das junge Familien beim Erwerb von Wohneigentum finanziell unterstützt. Es ist Teil einer umfassenden Förderinitiative, die darauf abzielt,...

Nutzenvergleich

Der Nutzenvergleich ist ein grundlegender Begriff in der Welt der Kapitalmärkte und spielt eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung von Investoren. Er ermöglicht es ihnen, verschiedene Anlageoptionen zu vergleichen und...

Fiskalzoll

Fiskalzoll bezeichnet eine Form der Abgabe, die von Regierungen erhoben wird, um ihre Einnahmen zu generieren und Handelsströme zu kontrollieren. Es handelt sich um eine Steuer oder Abgabe, die auf...