Gläubigerbenachteiligung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Gläubigerbenachteiligung für Deutschland.

Gläubigerbenachteiligung Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Gläubigerbenachteiligung

Definition der "Gläubigerbenachteiligung": Die "Gläubigerbenachteiligung" bezieht sich auf eine rechtliche Situation, bei der die Interessen der Gläubiger einer bestimmten Gesellschaft oder eines Unternehmens beeinträchtigt werden.

Dieser Begriff findet insbesondere Anwendung im Bereich der Insolvenz, wo er auf Handlungen oder Entscheidungen verweist, die dazu führen können, dass die Gläubiger finanziell benachteiligt werden. Im Kontext von Insolvenzverfahren ist eine Gläubigerbenachteiligung möglicherweise auf verschiedene Handlungen zurückzuführen. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn das Unternehmen Vermögenswerte vor der Insolvenz in betrügerischer Absicht überträgt oder veräußert, um bestimmte Gläubiger zu bevorzugen oder um den Wert der Insolvenzmasse zu verringern. Diese Handlungen könnten auch darauf abzielen, die finanzielle Position der Gesellschaft zu verschlechtern, um einen besseren Insolvenzstatus oder eine günstigere Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Die Gläubigerbenachteiligung kann auch durch eine Reihe anderer Umstände auftreten. Beispielsweise können bestimmte Sicherheiten, die von bestimmten Gläubigern zur Absicherung der Kredite bereitgestellt wurden, zu deren Benachteiligung führen, wenn diese Sicherheiten bevorzugt behandelt werden. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn Gläubiger unangemessene Zahlungen erhalten oder bei der Verteilung von Insolvenzerlösen bevorzugt werden. Es ist wichtig anzumerken, dass die Gläubigerbenachteiligung in vielen Rechtsordnungen als gesetzwidrig betrachtet wird und dass Mechanismen zur Gewährleistung der Gleichbehandlung der Gläubiger entwickelt wurden. In Deutschland beispielsweise regelt das Insolvengesetz die Gläubigerbenachteiligung und setzt Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gleichbehandlung der Gläubiger fest. Insgesamt ist die Gläubigerbenachteiligung ein wesentlicher Begriff im Bereich der Insolvenzordnung, der sich auf Handlungen oder Entscheidungen bezieht, die die legitimen finanziellen Interessen der Gläubiger beeinträchtigen können. Rechtliche Rahmenbedingungen und Regulierungsmechanismen wurden entwickelt, um die Gläubiger zu schützen und eine faire Verteilung der Vermögenswerte im Falle einer Insolvenz sicherzustellen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Majoritätskäufe

Definition von "Majoritätskäufe": Majoritätskäufe beziehen sich auf den Akt des Erwerbs einer Mehrheitsbeteiligung an einem Unternehmen durch den Erwerber. Dieser Prozess kann auf verschiedene Arten erfolgen, wie beispielsweise durch den Kauf...

Kompensationsgeschäft

Kompensationsgeschäft ist ein Fachbegriff, der im Kapitalmarkt verwendet wird, um eine bestimmte Art von Finanztransaktion zu beschreiben. Bei einem Kompensationsgeschäft handelt es sich um einen bilateralen Vertrag zwischen zwei Parteien,...

Baukosten

Definition von "Baukosten": Die "Baukosten" beziehen sich auf die finanziellen Aufwendungen, die mit der Errichtung oder Renovierung eines Gebäudes oder einer Struktur verbunden sind. Sie umfassen alle Ausgaben, die im Zusammenhang...

Sekundärforschung

Sekundärforschung bezieht sich auf eine Methode der Datenbeschaffung in der Finanzanalyse, bei der vorhandene externe Informationen und Quellen genutzt werden, um Forschungsergebnisse zu generieren. Diese Art der Recherche ist besonders...

Leitwährung

Leitwährung ist ein Begriff aus dem Bereich des Devisenmarktes, der eine Währung bezeichnet, die in internationalen Transaktionen als vorherrschend und anerkannt gilt. Eine Leitwährung wird oft von Zentralbanken, multinationalen Unternehmen...

Giro

"Giro" bezieht sich auf ein weit verbreitetes Bankdienstleistungsmodell, das einen Transfer von Geldern zwischen verschiedenen Bankkonten ermöglicht. Im Kern ist es ein Zahlungssystem, das es Kunden ermöglicht, Gelder auf einfachste...

Gericht der Europäischen Union

Das Gericht der Europäischen Union ist eine institutionelle Einrichtung der Europäischen Union (EU), die für die Durchführung der justiziellen Überwachung und Entscheidungsfindung in Bezug auf Fälle, die das EU-Recht betreffen,...

Steuerobjekt

Als Steuerobjekt bezeichnet man in der Finanzwelt ein Sach- oder Rechtsobjekt, auf das eine Steuer erhoben werden kann. Es kann sich um materielle oder immaterielle Vermögenswerte handeln, die einer Steuerpflicht...

Dekontaminationskosten

Dekontaminationskosten sind die finanziellen Aufwendungen, die für die Beseitigung, Reinigung und Wiederherstellung von kontaminierten Standorten oder Anlagen anfallen. Diese Kosten entstehen typischerweise aufgrund von Schadstoffverschmutzung, Chemikalienlecks oder anderen Arten von...

Bologna-Prozess

Der Bologna-Prozess bezieht sich auf eine Reihe von europäischen Bildungsreformen, die im Jahr 1999 gestartet wurden. Sein Hauptziel ist die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums, der die Mobilität von Studierenden...