Die Muttergesellschaft von Google, Alphabet, erlebte einen sprunghaften Anstieg ihrer Aktienkurse um fast sechs Prozent, nachdem sie die Einführung eines Quantum-Computing-Chips bekannt gab. Der jüngste Chip, genannt Willow, soll in der Lage sein, ein Problem in fünf Minuten zu lösen – eine Aufgabe, die auf herkömmlichen Computern länger als die gesamte bisherige Erdgeschichte in Anspruch nehmen würde.

Für Anleger stellt sich nun die Frage nach den Auswirkungen auf die Alphabet-Aktie. Auch wenn die direkten Effekte von Quantum Computing auf die Aktie unklar bleiben, könnte dieser Durchbruch das Vertrauen in die Umwandlungsfähigkeiten des Unternehmens stärken.

Alphabet hat im laufenden Jahr bereits einen Kursanstieg von über 35 % verzeichnet. Dennoch kämpfte das Unternehmen in den letzten Jahren mit Herausforderungen. Der Aufstieg von ChatGPT befeuerte Befürchtungen, dass die Google-Suchmaschine überflüssig werden könnte. In Reaktion darauf stellte Alphabet mit Google Gemini eine eigene KI-Lösung vor. Es bleibt jedoch offen, wie stark Gemini den möglichen Nutzerverlust der Google-Suche abfedern wird.

Obwohl diverse Geschäftsbereiche wie Google Cloud hinzugekommen sind, bleibt die Suche mit Anzeigen die Haupteinnahmequelle. Dies führte zu einer relativen Unterperformance im Vergleich zu anderen Mega-Cap-Aktien, was sich im niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) unter den „Magnificent Seven“-Aktien widerspiegelt.

Im Bereich des Quantum Computings erscheint die Zukunft sowohl vielversprechend als auch ungewiss. Die exponentielle Beschleunigung von Rechengeschwindigkeit ist positiv, doch praktische Anwendungen sind bislang rar, was darauf hindeutet, dass die Technologie ihrer Nachfrage voraus sein könnte. Die Grundbausteine, sogenannte Qubits, sind zudem berüchtigt für ihre Instabilität. Willows Durchbruch, Qubits effizient aneinanderzureihen, verspricht weniger Fehler, was Alphabet als Vorreiter positionieren könnte – vorausgesetzt, die Technologie findet Anwendungsbeispiele.

Nicht zu vergessen ist Alphabets stattlicher Liquiditätsbestand von 93 Milliarden Dollar, der trotz Investitionen in Dividenden und Technologien ausreichend Spielraum für neue Einnahmequellen bietet. Der freie Cashflow von 48 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 sichert die kontinuierliche Diversifikation ab.