Der US-Chiphersteller Broadcom hat mit seinem Ausblick für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen der Börse verfehlt. Die Aktie des Technologiekonzerns verlor im vorbörslichen Handel an der New York Stock Exchange (NYSE) zuletzt 9,52 Prozent und notierte bei 138,27 US-Dollar. Broadcom stellte bei der Präsentation seiner Quartalszahlen Erlöse von rund 14 Milliarden US-Dollar in Aussicht, während Analysten durchschnittlich mit 14,1 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Das schwächere Wachstum außerhalb des boomenden KI-Marktes belastet das Geschäft des Unternehmens.
Im dritten Quartal, das Ende Juli abgeschlossen wurde, erzielte Broadcom dennoch starke Ergebnisse. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 47 Prozent auf etwa 13,1 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Markterwartungen. Der Haupttreiber des Wachstums war die Übernahme des Softwareunternehmens VMware. Ohne dieses Geschäft wäre der Umsatz lediglich um vier Prozent gestiegen. Broadcom rechnet damit, dass KI-Anwendungen dem Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatz von zwölf Milliarden US-Dollar bescheren werden.
Trotz der Umsatzsteigerung musste Broadcom einen Quartalsverlust von 1,875 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 3,3 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Der Verlust resultierte aus einer Belastung von 4,5 Milliarden US-Dollar, die durch die Verlagerung von Urheberrechten in die USA im Zuge einer Neustrukturierung der Lieferkette entstand. Broadcom hat in den letzten Jahren stark durch Übernahmen expandiert. Die Produkte des Unternehmens finden breite Anwendung in Rechenzentren, Autos und Smartphones – zu den Kunden gehört auch der Technologieriese Apple.
