KI-Fieber: Wie Broadcom mit künstlicher Intelligenz die Billionen-Dollar-Marke knackte

Big Tech investiert „mit Vollgas“ – und Broadcom reitet die Welle bis 2030

21.12.2024, 07:40
Eulerpool News 21. Dez. 2024, 07:40

Hock Tan ist kein Mann für halbe Sachen. Der CEO von Broadcom, einem der größten Chiphersteller der Welt, hat eine klare Botschaft: Der KI-Boom ist kein Hype – er ist das Fundament der nächsten technologischen Revolution. Und Broadcom steht an der Spitze, bereit, Milliarden aus dem KI-Goldrausch zu schöpfen.

„Unsere Kunden investieren voll und ganz. Sie hören erst auf, wenn das Geld oder die Geduld der Aktionäre ausgeht“, sagte Tan kürzlich im exklusiven Gespräch mit Eulerpool News. Diese Kunden? Schwergewichte wie Google, Meta und möglicherweise Apple – die treibenden Kräfte hinter der KI-Infrastruktur, die die Welt verändern könnte.

Eine Explosion der Zahlen: Broadcoms astronomischer Aufstieg

Am vergangenen Freitag explodierte Broadcoms Börsenwert – ein Sprung von 24 % an nur einem Tag brachte die Bewertung auf über 1 Billion Dollar. Der Grund: KI-Umsätze, die in einem Jahr um atemberaubende 220 % auf 12,2 Milliarden Dollar anstiegen. „Das ist erst der Anfang“, sagte Tan und prognostizierte zusätzliche jährliche Einnahmen in Milliardenhöhe allein durch KI-Chips bis 2027.

Broadcoms Erfolg basiert auf einer simplen, aber mächtigen Gleichung: Mehr Daten plus mehr Rechenleistung ergibt leistungsstärkere KI. Doch diese Rechenleistung hat ihren Preis – und den zahlt Big Tech bereitwillig. Tan schätzt, dass Kunden in naher Zukunft ganze Cluster mit bis zu einer Million KI-Chips bauen werden, um das nächste Level von KI-Entwicklung zu erreichen.

Der Schatten von Nvidia: Kampf der Chipgiganten

Nvidia mag der Gigant im KI-Chip-Markt sein, doch Broadcom schlägt eine eigene Nische. Während Nvidia auf GPUs spezialisiert ist, liefert Broadcom maßgeschneiderte Prozessoren, die speziell auf die Bedürfnisse seiner Kunden zugeschnitten sind. TikTok-Mutter ByteDance, OpenAI und möglicherweise sogar Apple zählen zu den potenziellen Abnehmern.

Tan bleibt jedoch realistisch: „Generative KI ist eine spannende Technologie, aber der Nutzen für traditionelle Unternehmen ist noch nicht endgültig bewiesen.“ Trotzdem sieht er gigantische Chancen – und eine nicht zu ignorierende Tatsache: „Alle Wege führen zu mehr Chips.“

Übernahmegerüchte und ein unerschütterlicher Fokus

Während die Gerüchteküche brodelt, dass Broadcom den taumelnden Konkurrenten Intel übernehmen könnte, schiebt Tan solchen Spekulationen einen Riegel vor. „Meine Hände sind voll mit KI-Chips“, sagt er. Seit seiner gescheiterten feindlichen Übernahme von Qualcomm im Jahr 2018 hält sich Tan zurück – aber nicht vollständig: „Ich bin offen für Akquisitionen, wenn sie Sinn ergeben.“

Ein kürzlich abgeschlossener Mega-Deal mit VMware für 69 Milliarden Dollar zeigt, dass Broadcom weiterhin in die Zukunft investiert – sei es in Hardware oder Software.

Ein KI-Wettrennen ohne Ziellinie

Im Rennen um die leistungsstärksten KI-Modelle setzen Unternehmen wie OpenAI und Anthropic auf immer größere Rechenzentren. Elon Musks xAI rühmt sich bereits, mit seinem „Colossus“-Komplex neue Maßstäbe zu setzen: 100.000 Nvidia-GPUs bilden das Rückgrat des Systems. Doch selbst das wird nicht ausreichen, um den Traum der Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) zu verwirklichen – Maschinen, die intelligenter sind als Menschen.

Tan bleibt pragmatisch: „Niemand weiß, ob das gelingt. Aber die Chancen sind zu verlockend, um es nicht zu versuchen.“

Billionenwert? Tan bleibt unbeeindruckt

Dass Broadcom jetzt zu einer Handvoll US-Unternehmen gehört, die über eine Billion Dollar wert sind, scheint Tan kaum zu beeindrucken. „Wert liegt im Auge des Betrachters“, sagte er trocken. Doch selbst er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen: „Es ist eine schöne Anerkennung.“

Broadcom mag den Gipfel des Erfolgs erreicht haben, doch Hock Tan schaut bereits weiter. Denn im KI-Zeitalter ist Stillstand keine Option – und Broadcom hat sich fest vorgenommen, das Rennen bis zur letzten Runde mit Vollgas zu fahren.

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