Lohndumping Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Lohndumping für Deutschland.

Lohndumping Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Lohndumping

Lohndumping ist ein Begriff, der sich auf die Praxis bezieht, in der ein Unternehmen niedrigere Löhne zahlt als die üblichen oder marktüblichen Löhne in einer bestimmten Branche oder Region.

Diese Praxis kann sich sowohl auf einheimische als auch auf ausländische Arbeitskräfte beziehen und wird oft als unethisch betrachtet. Lohndumping kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise die Beschäftigung von Arbeitnehmern zu Mindestlöhnen, die Unterzeichnung von Tarifverträgen mit niedrigeren Lohnsätzen oder die Einstellung von befristeten oder Teilzeitbeschäftigten, um Lohnkosten zu senken. Die Auswirkungen von Lohndumping können sowohl auf individueller als auch auf makroökonomischer Ebene spürbar sein. Auf individueller Ebene können Arbeitnehmer, die mit Lohndumping konfrontiert sind, Schwierigkeiten haben, ein ausreichendes Einkommen zu erzielen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies kann zu sozialen Ungleichheiten, Armut und einem Rückgang des Lebensstandards führen. Auf makroökonomischer Ebene kann Lohndumping zu einem Wettbewerbsdruck in der Wirtschaft führen. Unternehmen, die niedrigere Löhne zahlen, können ihre Produktionskosten senken und somit einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern erlangen. Dies kann zu einem Verlust von Arbeitsplätzen in Branchen führen, in denen höhere Löhne gezahlt werden, und zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen Lohndumping betreiben. Ein häufiger Grund ist der Versuch, die Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern. Einige Unternehmen nutzen Lohndumping auch als Wettbewerbsstrategie, um ihren Marktanteil zu vergrößern und ihre Konkurrenten auszuschalten. Um das Problem des Lohndumpings anzugehen, haben Regierungen verschiedene Maßnahmen ergriffen. Eine Möglichkeit besteht darin, Mindestlohnvorschriften einzuführen, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer einen angemessenen Lohn erhalten. Tarifverträge können ebenfalls helfen, die Löhne in bestimmten Branchen und Regionen zu regulieren. Darüber hinaus haben einige Länder Vorschriften erlassen, die es Unternehmen untersagen, Arbeitnehmer zu Dumpinglöhnen einzustellen. Insgesamt ist Lohndumping ein komplexes und kontroverses Thema, das Auswirkungen auf Arbeitnehmer, Unternehmen und die Gesamtwirtschaft haben kann. Es ist wichtig, dass Regierungen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenarbeiten, um faire Lohnbedingungen zu schaffen und den Umgang mit Lohndumping zu bekämpfen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Berichtigungsbuchung

Eine Berichtigungsbuchung ist eine buchhalterische Transaktion, die durchgeführt wird, um Fehler oder Unrichtigkeiten in den Finanzunterlagen eines Unternehmens zu korrigieren. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des internen Kontrollsystems, das dazu...

Liquidationswert

Als Liquidationswert bezeichnet man den Wert, der bei der Auflösung eines Unternehmens durch Verkauf seiner Vermögenswerte erzielt wird. Es ist also der Betrag, den ein Unternehmen oder eine Vermögensmasse in...

Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS)

Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS) - Definition und Erklärung Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS) ist eine schwerwiegende Atemwegserkrankung, die erstmalig im Jahr 2002 in der Provinz Guangdong in Südchina auftrat. Das...

Grundbesitzabgaben

"Grundbesitzabgaben" ist ein Begriff, der sich auf die verschiedenen Abgaben und Steuern bezieht, die in Deutschland auf den Besitz von Immobilien erhoben werden. Diese Abgaben werden in der Regel von...

Nachhaltige Geschäftsprozesse

Definition: Nachhaltige Geschäftsprozesse (Sustainable Business Processes) Nachhaltige Geschäftsprozesse spielen eine entscheidende Rolle für Unternehmen, die bestrebt sind, langfristig stabile und ethisch verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken zu implementieren. Im Zeitalter des vermehrten Bewusstseins für...

Beweis des ersten Anscheins

"Beweis des ersten Anscheins" ist ein Rechtsgrundsatz, der häufig im Bereich des Zivilrechts angewendet wird. Im Allgemeinen bezieht sich dieser Begriff auf die Verwendung bestimmter Tatsachen oder Beweismittel, um vorläufige...

Betriebsminimum

Definition des Begriffs "Betriebsminimum" Das Betriebsminimum ist ein technischer Begriff, der in den Kapitalmärkten verwendet wird, um den Punkt zu beschreiben, an dem eine Investition nicht mehr ausreichend rentabel ist, um...

Führungsverhalten

Führungsverhalten ist ein entscheidendes Konzept in der Welt der Unternehmensführung und bezieht sich auf das Verhalten von Führungskräften im Rahmen ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten. Es umfasst die Fähigkeit, effektiv zu...

Passiva

Passiva (auch Fremdkapital genannt) sind finanzielle Verpflichtungen und Verbindlichkeiten, die ein Unternehmen gegenüber externen Parteien hat. Diese Verpflichtungen entstehen aus Kreditvereinbarungen und anderen Finanzinstrumenten, die zur Finanzierung des Unternehmens verwendet...

Bid Bond

Bid Bond (Angebotsbürgschaft) ist ein wichtiger Begriff im Bereich der Kapitalmärkte, insbesondere im Zusammenhang mit der Vergabe von Aufträgen und dem Bietungsprozess. Eine Angebotsbürgschaft ist eine Art Sicherheit, die von...