Hotelling Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Hotelling für Deutschland.

Hotelling Definition

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
20 million companies worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading global news coverage

Für 2 € investieren

Hotelling

Hotelling-Taktik ist ein Begriff aus der Spieltheorie, der von Harold Hotelling in den 1920er-Jahren entwickelt wurde.

Sie wird häufig in Bezug auf die Wettbewerbsdynamik zwischen Unternehmen verwendet, insbesondere in Branchen, in denen räumliche oder geografische Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise die Standortwahl von Filialen oder die Platzierung von Produkten. Die Hotelling-Taktik basiert auf der Annahme, dass Unternehmen dazu neigen, nahe beieinander zu agieren, um ihre potenziellen Kundenbasis optimal zu erreichen. Sie beruht auch auf der Erkenntnis, dass Verbraucher dazu neigen, das nächstgelegene Unternehmen oder Produkt zu wählen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Dies kann zu einer Konvergenz der Produktangebote führen, da Unternehmen versuchen, ähnliche Produkte anzubieten, um ihre Kundenbasis zu erweitern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Als Ergebnis entsteht eine Art "räumlicher Druck", der Unternehmen dazu bringt, sich in der Nähe ihrer Konkurrenten niederzulassen, um erfolgreich zu sein. Ein bekanntes Beispiel für die Hotelling-Taktik ist das Duopol von Pepsi und Coca-Cola, die beide Getränkeprodukte anbieten und eng miteinander konkurrieren. Da Verbraucher tendenziell das nächstgelegene Produkt wählen, haben beide Unternehmen Anreize, sich in der Nähe voneinander zu platzieren, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Die Hotelling-Taktik hat auch Auswirkungen auf die Preisgestaltung, da Unternehmen bei ähnlichen Produkten dazu neigen, ähnliche Preise anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies kann zu einem Verlust der Preismacht führen und den Wettbewerb zwischen den Unternehmen verstärken. Insgesamt ist die Hotelling-Taktik ein wichtiger Aspekt der Spieltheorie und der Wettbewerbsdynamik zwischen Unternehmen. Durch die Erkenntnis, dass Verbraucher dazu neigen, das nächstgelegene Unternehmen oder Produkt zu wählen, verfolgen Unternehmen eine gewinnbringende Strategie, indem sie konkurrierende Angebote in räumlicher Nähe anbieten.
Diese Artikel könnte Sie auch interessieren

National Bureau of Economic Research (NBER)

Die National Bureau of Economic Research (NBER) ist eine renommierte und unabhängige Forschungsorganisation in den Vereinigten Staaten, die sich der wissenschaftlichen Analyse und Erforschung von wirtschaftlichen Fragen widmet. Sie wurde...

periodische Druckschriften

Einführung: Periodische Druckschriften für Kapitalmärkte In der Welt der Kapitalmärkte sind periodische Druckschriften ein essenzieller Bestandteil der Informationsbeschaffung und Marktforschung. Diese Druckschriften liefern wertvolle Einblicke in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Kredite,...

Real Time Processing

Echtzeit-Verarbeitung (englisch: Real Time Processing) bezieht sich auf einen Datenverarbeitungsprozess, bei dem die Daten sofort nach ihrer Erfassung oder Aktualisierung verarbeitet werden. Dies ermöglicht es Anlegern und Händlern, zeitnahe und...

Nachkaufgarantie

Nachkaufgarantie ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Anlagefonds verwendet wird. Es bezieht sich auf eine Vereinbarung, die es einem Anleger ermöglicht, zusätzliche Anteile des Fonds zu erwerben, zu...

Masseansprüche

Masseansprüche sind ein rechtlicher Begriff, der sich auf Ansprüche von Gläubigern gegenüber einer insolventen Gesellschaft bezieht. Sie beziehen sich auf die Befriedigung der Gläubiger aus dem Vermögen des Schuldners während...

dynamische Makroökonomik

Einführung in die Dynamische Makroökonomik Die Dynamische Makroökonomik ist ein Zweig der Volkswirtschaftslehre, der sich mit der Analyse des Verhaltens von Volkswirtschaften über die Zeit befasst. Sie untersucht die Auswirkungen von...

Steuerschuldverhältnis

Steuerschuldverhältnis ist ein juristischer Begriff in der deutschen Finanz- und Steuergesetzgebung, der sich auf das Schuldverhältnis zwischen einem Steuerpflichtigen und dem Finanzamt bezieht. Es beschreibt die rechtliche Beziehung, die entsteht,...

Kursmanagement

Kursmanagement – Definition und Bedeutung im Finanzbereich Im Bereich der Kapitalmärkte spielt das Kursmanagement eine essenzielle Rolle. Es bezieht sich auf die strategische Planung und Durchführung verschiedener Maßnahmen, die darauf abzielen,...

Perroux

Perroux ist ein Begriff, der in der Wirtschaftstheorie verwendet wird, um eine bestimmte Sichtweise auf das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung einer Volkswirtschaft zu beschreiben. Benannt nach dem französischen Ökonomen François...

Wiederverkaufspreismethode

Die Wiederverkaufspreismethode (englisch: Resale Price Method, RPM) ist eine Transferpreismethode, die bei der Preisbestimmung zwischen verbundenen Unternehmen angewendet wird. Insbesondere ermöglicht diese Methode die Bestimmung des Verkaufspreises von Waren oder...