Going-Concern-Prinzip Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Going-Concern-Prinzip für Deutschland.

Going-Concern-Prinzip Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Going-Concern-Prinzip

Das Going-Concern-Prinzip (auch Fortführungsprinzip genannt) ist ein wichtiger Grundsatz in der Rechnungslegung und bezieht sich auf die Annahme, dass ein Unternehmen seine Geschäftstätigkeit fortsetzen wird und daher als "fortgeführtes Unternehmen" betrachtet werden kann, solange keine gegenteiligen Anhaltspunkte vorliegen.

Diese Annahme bildet die Grundlage für die Erstellung von Unternehmensabschlüssen und die Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Gemäß dem Going-Concern-Prinzip wird davon ausgegangen, dass ein Unternehmen über einen absehbaren Zeitraum hinweg handeln wird, normalerweise mindestens zwölf Monate. Dieser Grundsatz basiert auf der Annahme, dass Unternehmen dazu bestimmt sind, auf unbestimmte Zeit fortzubestehen, es sei denn, es gibt klare Beweise dafür, dass ihre Liquidität, Rentabilität oder andere Faktoren bedroht sind. Das Going-Concern-Prinzip ist von entscheidender Bedeutung, um Investoren, Kreditgebern und anderen Interessengruppen ein genaues Bild von der finanziellen Stabilität eines Unternehmens zu geben. Im Rahmen der Unternehmensberichterstattung bedeutet die Anwendung des Going-Concern-Prinzips, dass das Management bei der Erstellung der Finanzaussagen sicherstellen muss, dass alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu angemessenen Werten bewertet werden. Dies schließt auch die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit ein, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, seine Verpflichtungen zu erfüllen und seinen Betrieb fortzuführen. Das Going-Concern-Prinzip wird auch von Wirtschaftsprüfern während der Abschlussprüfung berücksichtigt. Sie müssen prüfen, ob es ausreichende Informationen oder Ereignisse gibt, die das Going-Concern-Prinzip in Frage stellen könnten. Falls solche Anhaltspunkte vorliegen, müssen sie dies in ihrem Prüfbericht über den Abschluss des Unternehmens darlegen. Insgesamt ist das Going-Concern-Prinzip von großer Bedeutung für Investoren, da es ihnen ermöglicht, die langfristige Tragfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten. Es trägt zur Transparenz und Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung bei und stellt sicher, dass Anleger fundierte Entscheidungen treffen können.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Rechtsakt

Ein Rechtsakt bezeichnet eine Handlung, die von einer öffentlichen Behörde oder einer legislativen Institution ergriffen wird, um gesetzliche Bestimmungen zu erlassen oder zu ändern. In der Finanzwelt bezieht sich dieser...

sozial ungerechtfertigte Kündigung

"Sozial ungerechtfertigte Kündigung" ist ein rechtlicher Begriff, der im deutschen Arbeitsrecht verwendet wird, um eine Kündigung zu beschreiben, die aus sozialen Gründen unbegründet oder ungerecht ist. Diese Art der Kündigung...

positive Forderungsverletzung

Definition: Positive Forderungsverletzung Eine "positive Forderungsverletzung" bezieht sich auf eine spezifische Situation in den Kapitalmärkten, insbesondere in Bezug auf Kreditinstrumente wie Anleihen und Darlehen. Sie tritt auf, wenn der Schuldner einer...

Software Engineering

Software Engineering, oder auch Softwaretechnik, bezeichnet die disziplinierte Herangehensweise an die Entwicklung, Pflege und Verwaltung von Softwareprodukten. Es ist eine systematische Methode, um Softwareprobleme zu lösen und qualitativ hochwertige Softwarelösungen...

Kompetenz

Kompetenz ist ein zentrales Konzept in der Finanzwelt, das die Fähigkeit und das Können eines Individuums oder einer Organisation beschreibt, bestimmte Aufgaben oder Funktionen effektiv und effizient auszuführen. Im Bereich...

Strategie-Fit

Der Begriff "Strategie-Fit" bezieht sich auf die Fähigkeit einer Investitionsstrategie, den Zielen und Bedürfnissen eines Investors gerecht zu werden. Es geht darum, sicherzustellen, dass die gewählte Strategie die passende Ausrichtung...

Herstellungswert

Der Herstellungswert ist ein Buchhaltungskonzept, das in vielen Branchen verwendet wird, um den Wert der Herstellung oder Produktion von Vermögenswerten zu bestimmen. Insbesondere in der Finanzbranche spielt der Herstellungswert eine...

Währungsamt

Währungsamt - Definition und Bedeutung Das Währungsamt ist eine behördliche Einrichtung, die in vielen Ländern existiert und für die Regulierung und Überwachung der Währung und des Geldwesens zuständig ist. In Deutschland...

Hockey-Stick-Effekt

Der Hockey-Stick-Effekt ist ein Begriff, der häufig in der Finanzwelt verwendet wird, um eine besondere Art von Wachstumsmuster zu beschreiben. Dieser Effekt wird oft in Bezug auf Unternehmensleistungen und Anlagebewertungen...

Bildungskosten

Definition of "Bildungskosten": "Bildungskosten" is a German term that refers to education expenses incurred by individuals or businesses in pursuit of acquiring knowledge, skills, or expertise. These costs encompass a wide...