Disagiokonto Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Disagiokonto für Deutschland.

Disagiokonto Definition

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool

Für 2 € sichern

Disagiokonto

"Disagiokonto" ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Anleihen und Wertpapieren verwendet wird, insbesondere in Bezug auf deren Preisgestaltung und Auszahlung.

Das Wort selbst setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: "Disagio" und "Konto". Einerseits bezieht sich "Disagio" auf den Unterschied zwischen dem Nennwert einer Anleihe und ihrem tatsächlichen Kaufpreis, wobei der Kaufpreis unter dem Nennwert liegt. Dieser Preisabschlag wird üblicherweise als Prozentsatz des Nennwerts ausgedrückt und dient als Kompensation für den Käufer, der im Gegenzug eine geringere Rendite erzielt. Andererseits bezieht sich der Begriff "Konto" in diesem Zusammenhang auf ein separates Konto, auf das das Disagio bei einer Anleiheeingabe gutgeschrieben wird. Das Disagiokonto ermöglicht es dem Emittenten, diese Preisdifferenz an einem zentralen Ort zu verfolgen und gegebenenfalls zu revidieren. Das Disagiokonto spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Anleihen, da es Einfluss auf den effektiven Zinssatz sowie die Gesamtrendite hat. Es stellt eine Möglichkeit dar, den Anleger über das tatsächlich investierte Kapital, also den Kaufpreis der Anleihe, zu informieren und den rechnerischen Unterschied zwischen dem Nennwert und dem Kaufpreis abzubilden. In der Praxis wird das Disagio oft verwendet, um unterschiedliche Risikoprofile und Liquiditätsbedingungen von Anleihen zu reflektieren, insbesondere bei Anleihen mit niedrigeren Bonitätsbewertungen. Ein höheres Disagio kann beispielsweise darauf hindeuten, dass der Markt das Emittentenrisiko höher einschätzt und daher einen höheren Risikoaufschlag fordert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Disagiokonto ein Instrument ist, um den Preisabschlag einer Anleihe vom Nennwert zu verfolgen und festzuhalten. Es unterstützt Anleger dabei, den tatsächlichen Wert einer Anleihe zu ermitteln und Risikofaktoren bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Absatzkosten

Absatzkosten sind ein zentraler Begriff im Bereich der Finanzmärkte und beziehen sich auf die Kosten, die ein Unternehmen zur Förderung und Vermarktung seiner Produkte und Dienstleistungen aufbringen muss. Sie umfassen...

Präsentationsgrafik

Die Präsentationsgrafik ist ein essentielles Hilfsmittel bei der Darstellung von Informationen und Daten in visueller Form während einer Präsentation. Sie wird üblicherweise in Finanzmärkten verwendet, um komplexe Informationen verständlich und...

EU-kritische Parteien und Populisten

EU-kritische Parteien und Populisten sind politische Gruppen oder Einzelpersonen, die eine kritische Haltung gegenüber der Europäischen Union (EU) und ihren politischen Institutionen vertreten. Sie äußern Bedenken oder Kritik in Bezug...

Syllogismus

Der Syllogismus ist ein fundamentales Konzept in der Logik und Philosophie, das auf gründlicher Analyse und rigoroser Argumentation beruht. Es handelt sich um eine Art Schlussfolgerung, bei der aus zwei...

Maastrichter Vertrag

Der Maastrichter Vertrag, auch bekannt als Vertrag über die Europäische Union, ist ein grundlegendes Übereinkommen, das am 7. Februar 1992 in der niederländischen Stadt Maastricht unterzeichnet wurde. Er bildet den...

Berichtigungsfeststellung

Die Berichtigungsfeststellung ist ein rechtlicher Begriff, der im Zusammenhang mit der Bewertung von Finanzanlagen und der Feststellung von Wertanpassungen verwendet wird. Diese Bewertung ist von entscheidender Bedeutung, um den tatsächlichen...

Emerging-Market-Fonds

Emerging-Market-Fonds, auch bekannt als Schwellenländerfonds, sind Investmentfonds, die in Schwellenländer investieren, die ein höheres Wachstumspotenzial aufweisen als die entwickelten Länder. Schwellenländer sind Länder mit einer niedrigeren Wirtschaftsleistung im Vergleich zu...

Abmusterung

Abmusterung ist ein Begriff, der im Bereich der Kapitalmärkte verwendet wird und insbesondere in Bezug auf den Aktienmarkt von Bedeutung ist. Dieser Begriff bezieht sich auf den Prozess der Streichung...

Journalist

Journalist Definition: Ein Journalist ist ein professioneller Berichterstatter, der Informationen über aktuelle Ereignisse und Sachverhalte sammelt, analysiert und anschließend in verschiedenen Medienformaten veröffentlicht. Journalisten spielen eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft,...

Gesetze

Gesetze sind eine zentrale Komponente des rechtlichen Rahmens, der die Funktionsweise der Kapitalmärkte regelt. In Deutschland sind Gesetze präzise und umfassende Regelungen, die von der Legislative verabschiedet wurden, um das...