Steuerverwaltungshoheit Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Steuerverwaltungshoheit für Deutschland.

Steuerverwaltungshoheit Definition

Own the gold standard ✨ in financial data & analytics
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Subscribe for $2

Steuerverwaltungshoheit

Die Steuerverwaltungshoheit ist ein grundlegender Begriff im Zusammenhang mit dem deutschen Steuersystem.

Sie bezieht sich auf die exklusive Befugnis und Verantwortung der deutschen Bundesländer zur Verwaltung und Durchsetzung der Steuergesetze innerhalb ihrer territorialen Grenzen. Diese souveräne Kontrolle ermöglicht es den Bundesländern, Steuern zu erheben, zu verwalten, zu überwachen und zu beaufsichtigen, um ihre Haushaltsziele zu erreichen und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zu unterstützen. Die Steuerverwaltungshoheit basiert auf dem föderalen System Deutschlands, das die Machtverteilung zwischen dem Bund und den Ländern regelt. Gemäß Artikel 105 des Grundgesetzes überträgt der Bund bestimmte Steuerarten, wie beispielsweise die Umsatzsteuer und die Einkommensteuer, an die Länder. Die Länder hingegen haben das Recht, eigene Steuern, wie die Grunderwerbsteuer oder die Erbschaftsteuer, festzulegen und zu erheben. Die Steuerverwaltungshoheit beinhaltet eine Reihe von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die von den Landesfinanzbehörden wahrgenommen werden. Dazu gehören die Identifizierung und Registrierung von Steuerpflichtigen, die Festsetzung und Erhebung von Steuern, die Bearbeitung von Steuererklärungen, die Durchführung von Steuerprüfungen und die Aufrechterhaltung eines effizienten und gerechten Steuersystems. Im Kontext der Hauptstadt- und Finanzmärkte spielt die Steuerverwaltungshoheit eine entscheidende Rolle für Investoren. Ihre Kenntnis und Einhaltung der jeweiligen Steuervorschriften sind von großer Bedeutung, da sie Auswirkungen auf die Rendite und die rechtliche Compliance haben können. Jedes Bundesland kann spezifische Steuergesetze und Steuersätze festlegen, die die Gewinnermittlung und Besteuerung von Kapitalmarkttransaktionen wie Aktienhandel, Anleiheinvestitionen oder Kryptowährungen beeinflussen können. Es ist wichtig anzumerken, dass die Steuerverwaltungshoheit Deutschlands nicht bedeutet, dass die Länder völlig unabhängig agieren können. Der Bund legt allgemeine Rahmenbedingungen für die Steuerverwaltung fest, koordiniert die Steuerpolitik und stellt sicher, dass das Steuersystem insgesamt effizient und gleichmäßig funktioniert. Darüber hinaus gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, um einen reibungslosen Informationsfluss und einen effektiven Austausch von Best Practices sicherzustellen. Insgesamt ist die Steuerverwaltungshoheit ein zentraler Bestandteil des deutschen Steuersystems und unterstützt die Dezentralisierung und Effizienz der Steuerverwaltung. Durch die klare Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern trägt sie zur Vielfalt und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitalmarktes bei und schafft einen klaren rechtlichen Rahmen für Investoren.
Reader Favorites in the Eulerpool Stock Market Lexicon

Beherbergungsvertrag

Beherbergungsvertrag ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf den Vertrag bezieht, der zwischen einem Gast und einem Beherbergungsbetrieb abgeschlossen wird. Dieser Vertrag regelt die rechtlichen und finanziellen Bedingungen für den...

Klein

Der Begriff "Klein" bezieht sich in der Welt der Kapitalmärkte auf einen bestimmten Anlagestil oder eine Marktstrategie, die auf kleinere Unternehmen abzielt. Kleinunternehmen werden in der Regel nach ihrer Marktkapitalisierung...

Dienstleistungskommission

Dienstleistungskommission ist ein Begriff im Bereich der Kapitalmärkte, der eng mit der Vermittlung von Finanzdienstleistungen verbunden ist. Dabei handelt es sich um eine Transaktionsgebühr oder Provision, die von einem Finanzinstitut...

Gefahrstoffverordnung

Die Gefahrstoffverordnung ist eine rechtliche Vorschrift in Deutschland, die die Kennzeichnung, Verpackung, Lagerung und den Umgang mit gefährlichen Stoffen regelt. Sie ist Teil des nationalen Rechtssystems und basiert auf dem...

RISC

RISC steht für "Reduced Instruction Set Computer", auf Deutsch "Rechner mit reduziertem Befehlssatz". Es handelt sich dabei um eine Art von Computerarchitektur, die für ihre Einfachheit und Effizienz bekannt ist....

Betriebsnormen

Betriebsnormen beziehen sich auf die festgelegten Standards und Vorschriften, die in einem Unternehmen oder einer Organisation in Bezug auf seine Geschäftspraktiken, Abläufe und Arbeitsumgebung gelten. Diese Normen dienen als Leitfaden...

Fachanwalt

Als führende Website für Aktienforschung und Finanznachrichten, vergleichbar mit Bloomberg Terminal, Thomson Reuters und FactSet Research Systems, hat Eulerpool.com das Ziel, das beste und umfangreichste Glossar/Lexikon für Investoren in den...

Operationalisierung

Operationalisierung ist ein wesentlicher Schritt im Forschungsprozess, um abstrakte Konzepte in messbare Variablen umzuwandeln. In der Welt der Kapitalmärkte bezieht sich dieser Begriff auf das Vorgehen zur Systematisierung und Quantifizierung...

Entlastungsbetrag für Alleinerziehende

Entlastungsbetrag für Alleinerziehende ist ein steuerlicher Freibetrag, der Alleinerziehenden in Deutschland gewährt wird. Es handelt sich um einen Betrag, der das zu versteuernde Einkommen reduziert und somit die Steuerlast verringert....

BDI

BDI Der Baltic Dry Index (BDI) ist ein wichtiger Indikator für den internationalen Seehandel. Er misst die Preise für das Verschiffen von Trockenfrachtgütern auf Schiffen über bestimmte Handelsrouten. Der BDI ist...