Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters für Deutschland.

Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters Definition

Own the gold standard ✨ in financial data & analytics
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Subscribe for $2

Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters

Der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters ist ein Rechtsanspruch, der dem Handelsvertreter gemäß den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) zusteht, wenn das Vertragsverhältnis zwischen dem Handelsvertreter und dem Unternehmer beendet wird.

Dieser Anspruch dient dazu, dem Handelsvertreter eine Entschädigung für die von ihm während des Vertragsverhältnisses geschaffenen Geschäftsbeziehungen zu gewähren. Gemäß § 89b HGB hat der Handelsvertreter Anspruch auf eine angemessene Ausgleichszahlung, wenn er mit seinem Unternehmer Geschäfte vermittelt oder abgeschlossen hat und diese Geschäfte dem Unternehmer auch künftig noch erhebliche Vorteile bringen. Die Voraussetzungen für einen Ausgleichsanspruch sind erfüllt, wenn der Handelsvertreter durch seine Vermittlungstätigkeit eine nachhaltige Erweiterung des Kundenstamms des Unternehmens bewirkt hat. Die Höhe des Ausgleichsanspruchs ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Dauer des Vertragsverhältnisses, der Intensität der Vermittlungstätigkeit sowie dem Umfang und der Rentabilität der vermittelten Geschäfte. Das HGB sieht keine bestimmte Berechnungsmethode vor, sodass die Bemessung des Ausgleichsanspruchs im Streitfall oft Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen ist. Es ist zu beachten, dass der Ausgleichsanspruch nur besteht, wenn das Vertragsverhältnis zwischen dem Handelsvertreter und dem Unternehmer beendet wird. Ein Ausgleichsanspruch entsteht beispielsweise, wenn der Unternehmer den Handelsvertretervertrag kündigt oder wenn der Vertrag aufgrund einer auflösenden Bedingung oder eines auflösenden Ereignisses endet. Der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters stellt somit einen wichtigen Schutz für den Handelsvertreter dar, der ihm ermöglicht, eine angemessene finanzielle Kompensation für die von ihm geschaffenen Geschäftsbeziehungen zu erhalten. Durch die gesetzlichen Regelungen im HGB wird gewährleistet, dass der Handelsvertreter fair am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt wird.
Reader Favorites in the Eulerpool Stock Market Lexicon

mittlere Verweildauer

Die mittlere Verweildauer ist ein wesentlicher statistischer Indikator, der von Kapitalmarktinvestoren verwendet wird, um das Durchschnittszeitintervall zu berechnen, in dem ein Anlageinstrument im Portfolio gehalten wird. Diese Metrik wird oft...

Net-Change-Prinzip

Net-Change-Prinzip beschreibt eine fundamentale Methode zur Berechnung und Darstellung von Veränderungen in finanziellen Werten, insbesondere in Bezug auf Aktien, Anleihen, Darlehen, Geldmärkte und Kryptowährungen. Das Prinzip umfasst die subtraktive Berechnung...

Personalisierung

Personalisierung bezieht sich auf die Anpassung von Angeboten, Dienstleistungen oder Inhalten an die individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Anforderungen eines Benutzers. Im Bereich der Kapitalmärkte steht Personalisierung im Zusammenhang mit der...

Wicksell-Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

Die Wicksell-Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ist ein ökonomisches Konzept, das in der Kapitalmarkttheorie verwendet wird, um die Beziehung zwischen Produktionsinputfaktoren und der Produktionsleistung in einer Volkswirtschaft zu beschreiben. Benannt ist diese Funktion nach...

Minimum Viable Product (MVP)

Minimum Viable Product (MVP) - Definition Das Minimum Viable Product (MVP), oder auch Minimal lebensfähiges Produkt auf Deutsch, ist ein Konzept aus der Produktentwicklung, das insbesondere im Bereich der Startup-Unternehmen Anwendung...

Falscheid

Falscheid (auch bekannt als "Fälle" oder "falsche Elemente") bezieht sich auf unechte Datenpunkte oder Informationen, die absichtlich in Finanzanalysen oder Berichten über Kapitalmärkte eingebaut werden. Diese falschen Elemente dienen dazu,...

Europäisches Währungsinstitut

Europäisches Währungsinstitut - Definition und Bedeutung: Das Europäische Währungsinstitut (EWI) war eine Institution, die als Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB) fungierte. Es wurde 1994 gegründet und war eine zentrale Einrichtung des...

Exportlizenz

Eine Exportlizenz ist eine behördliche Genehmigung, die von einer nationalen Regierungsbehörde erteilt wird und es einem Unternehmen ermöglicht, Waren oder Technologien in ein anderes Land zu exportieren. Diese Lizenz dient...

Mortgage Backed Securities

Eine hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) sind ein Finanzinstrument, das von einer Gruppe von hypothekenbesicherten Krediten gesichert wird. Die Kreditgeber verkaufen diese Hypotheken an einen Pool, aus dem dann Wertpapiere erstellt werden,...

Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK)

Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK) ist eine wichtige Richtlinie, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland entwickelt wurde, um die Qualität und Sicherheit von Krediten in Banken zu...