Laienrichter Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Laienrichter für Deutschland.

Laienrichter Definition

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Laienrichter

"Laienrichter" ist ein rechtlicher Terminus, der auf das deutsche Gerichtssystem verweist und sich auf eine besondere Art von Laienrichtern bezieht, die in bestimmten Rechtsverfahren eingesetzt werden.

Der Begriff "Laienrichter" leitet sich von dem Wort "Laie" ab, was eine Person bedeutet, die keine rechtliche Ausbildung oder Berufserfahrung hat. In diesem Kontext handelt es sich jedoch um Laienrichter, die in einer bestimmten Rechtssache als nicht-fachkundige Mitglieder in einem Spruchkörper eingesetzt werden, um gemeinsam mit Berufsrichtern ein Urteil zu fällen. Das deutsche Gerichtssystem sieht vor, dass bei bestimmten Verfahren Laienrichter hinzugezogen werden, um die Meinungs- und Entscheidungsvielfalt innerhalb des Gerichts sicherzustellen. Laienrichter sind in der Regel keine Juristen, sondern stammen aus dem Bereich der Allgemeinheit und bringen somit ihre individuellen Erfahrungen und Perspektiven in die Urteilsfindung ein. Dabei werden Laienrichter weder gewählt noch ernannt, sondern in einem Zufallsverfahren aus einer vordefinierten Personengruppe ausgewählt, um die Unabhängigkeit und Vielfalt der ausgewählten Personen sicherzustellen. In Deutschland wird das Prinzip der Laienrichter auch als "Schöffengericht" bezeichnet und findet vor allem in Strafverfahren Anwendung. Während das Gericht von Berufsrichtern geleitet wird, besteht der Spruchkörper normalerweise aus einem oder zwei Laienrichtern, je nach Schwere des Vergehens und lokalen Vorschriften. Die Anwesenheit von Laienrichtern in Strafsachen soll sicherstellen, dass das Urteil nicht ausschließlich von Juristen gefällt wird, sondern auch aus einer bürgernahen Perspektive, die den Alltagsbezug sowie soziale und moralische Aspekte berücksichtigt. Es ist wichtig anzumerken, dass die Entscheidungsbefugnis der Laienrichter begrenzt ist und sie lediglich als gleichberechtigte Mitglieder des Spruchkörpers agieren. Sie haben das Recht, Fragen zu stellen, an der Beweiserhebung teilzunehmen und gemeinsam mit den Berufsrichtern über Schuldspruch und Strafmaß zu entscheiden. Das Stimmverhältnis innerhalb des Spruchkörpers ist in diesen Fällen von großer Bedeutung, da eine einstimmige Entscheidung erforderlich ist, um ein Urteil zu fällen. So wird die Einflussnahme einer einzelnen Person, sei es ein Berufsrichter oder ein Laienrichter, auf das Urteil minimiert. Die Verwendung von Laienrichtern in Strafverfahren ist Teil des deutschen Rechtssystems, das auf dem Prinzip der Gleichberechtigung und dem Gedanken basiert, dass die Rechtsprechung die Vielfalt und Lebenserfahrung der Gesellschaft wiederspiegeln sollte. Während Berufsrichter über jahrelange juristische Ausbildung und Erfahrung verfügen, tragen Laienrichter dazu bei, dass das Urteil aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird und möglicherweise weniger von der Fachsprache und -logik der Juristen geprägt ist.
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