Ankerheuristik Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Ankerheuristik für Deutschland.

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Ankerheuristik bezieht sich auf eine von Daniel Kahneman und Amos Tversky entwickelte kognitive Heuristik, die häufig von Investoren in Kapitalmärkten verwendet wird.
Diese Heuristik beschreibt die Tendenz, sich bei der Bewertung von Informationen stark auf einen bestimmten Anker oder Bezugsrahmen zu stützen. Es handelt sich um eine nützliche Methode, um komplexe oder unsichere Situationen zu vereinfachen und schnelle Entscheidungen zu treffen. Jedoch kann sie auch zu systematischen Fehleinschätzungen führen. Die Ankerheuristik basiert auf dem Prinzip, dass Menschen oft eine erste Information als Ausgangspunkt für ihre Bewertung oder Schätzung verwenden. Dieser Ausgangspunkt wird als "Anker" bezeichnet. Der Anker kann von irrelevanten Faktoren abhängen, wie zum Beispiel einer zufälligen Zahl oder einem zufällig gewählten Vergleichswert. Sobald der Anker gesetzt wurde, passen Menschen ihre Schätzungen oder Entscheidungen oft zu diesem Anker an, auch wenn er irrational oder unpassend ist. Dieses Phänomen wurde in vielen Studien zur Investitionsentscheidung nachgewiesen. Zum Beispiel zeigen Studien, dass der Aktienkurs zum Zeitpunkt des Kaufs oft als Anker dient, an dem die Anleger zukünftige Kursveränderungen beurteilen. Wenn der Aktienkurs steigt, neigen Anleger dazu, diesen Anstieg als Ausgangspunkt für weitere Entscheidungen zu verwenden, sodass sie möglicherweise zu optimistisch werden. Umgekehrt wirkt sich ein fallender Aktienkurs als negativer Anker aus, der pessimistische Reaktionen auslösen kann. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ankerheuristik auch für andere finanzielle Entscheidungen relevant ist, wie beispielsweise die Bewertung von Anleihen, Krediten, Geldmärkten und Kryptowährungen. Anker können in Form von Vergleichspreisen, historischen Renditen oder den Erwartungen anderer Marktteilnehmer auftreten. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Investoren sich dessen bewusst sind und aktiv gegensteuern, indem sie alternative Informationen heranziehen und bewerten. Insgesamt ist die Ankerheuristik eine kognitive Verzerrung, die zu systematischen Fehleinschätzungen führen kann. Investoren sollten sich bewusst sein, dass ihre Entscheidungen oft von diesem mentalen Anker beeinflusst werden und daher ihre Bewertungsmethoden überdenken und alternative Herangehensweisen in Betracht ziehen müssen, um präzisere und rationale Entscheidungen in den Kapitalmärkten zu treffen.Bund
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