Just Eat Takeaway überrascht mit starkem Halbjahresergebnis

Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway verzeichnete einen überraschend hohen Gewinnsprung im ersten Halbjahr, was auf höhere Einnahmen durch Gebühren und signifikante Kosteneinsparungen zurückzuführen ist. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) stieg um 42 Prozent auf bemerkenswerte 203 Millionen Euro, wie das Unternehmen, das unter anderem mit Delivery Hero konkurriert, am Mittwoch in Amsterdam bekannt gab. Analysten hatten im Vorfeld mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Die positive Nachricht führte dazu, dass die Aktien von Just Eat Takeaway einen deutlichen Aufschwung erlebten und zeitweise um rund 9,4 Prozent höher notierten. Dennoch bleibt der Wert eine Herausforderung: Seit Jahresbeginn fiel die Aktie um etwa 13 Prozent und über ein Jahr betrachtet sogar um rund 27 Prozent. Silvia Cuneo, Analystin bei der Deutschen Bank, stellte in einer ersten Einschätzung fest, dass das Unternehmen stetige Wachstumstrends und eine zunehmende Profitabilität aufweist. Lieferando, die deutsche Tochtergesellschaft von Just Eat Takeaway, erhebt inzwischen neben den Liefergebühren zusätzliche, nicht weiter spezifizierte „Servicegebühren“. Zudem hat der Konzern die Ausgaben für Bestellprozesse reduziert. Während der Bruttowarenwert geringfügig um ein Prozent auf 13,2 Milliarden Euro zurückging, stagnierte der Umsatz bei etwa 2,6 Milliarden Euro. Seit Monaten kämpft Just Eat Takeaway mit Wachstumsproblemen in einigen Regionen, insbesondere in Südeuropa, Australien, Neuseeland und Nordamerika. CEO Jitse Groen hat daher beschlossen, die Geschäftsaktivitäten in Frankreich und Neuseeland einzustellen. In Nordamerika sucht das Unternehmen weiterhin nach einem Käufer für die Tochtergesellschaft Grubhub.