Adverse Selection Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Adverse Selection für Deutschland.
Adverse Selection (Nachteilige Selektion): Adverse Selection ist ein Begriff, der in den Kapitalmärkten verwendet wird, um das ungleiche Informationsniveau zwischen Käufern und Verkäufern zu beschreiben, was zu einer ungünstigen Auswahl von Transaktionen führen kann.
Es tritt auf, wenn eine Partei innerhalb einer Transaktion mehr Informationen über die Qualität eines Vermögenswerts hat als die andere Partei und diese Informationen nicht bereit oder in der Lage ist, diese zu teilen. Dieses Ungleichgewicht kann erhebliche Konsequenzen haben und beeinflusst insbesondere die Märkte für Wertpapiere, Kredite, Anleihen, Geldmarktinstrumente und Kryptowährungen. Um das Konzept der Nachteiligen Selektion besser zu verstehen, betrachten wir ein Beispiel aus dem Aktienmarkt: Ein Unternehmensinsider, wie zum Beispiel der CEO, hat detaillierte Kenntnisse über interne Betriebszahlen sowie bevorstehende Unternehmensentscheidungen, die sich auf den Aktienkurs auswirken können. Wenn dieser Insider diese Informationen nicht öffentlich macht, kann es zu einer ungleichen Informationsverteilung zwischen ihm und den potenziellen Käufern oder Verkäufern der Aktie kommen. Dies kann dazu führen, dass informierte Investoren zurückhaltend sind und nur dann handeln, wenn sie von der Qualität des Vermögenswerts überzeugt sind. Auf der anderen Seite werden weniger informierte Investoren von der Transaktion abgeschreckt oder sind bereit, den Vermögenswert zu einem niedrigeren Preis zu kaufen oder zu verkaufen. In Bezug auf Kredite und Anleihen bezieht sich das Konzept der Nachteiligen Selektion auf die Tatsache, dass Kreditnehmer und Anleiheemittenten oft besser über ihre Kreditwürdigkeit informiert sind als die potenziellen Kreditgeber oder Anleiheinvestoren. Dies kann dazu führen, dass Kreditgeber oder Anleger nur bereit sind, Kredite oder Anleihen zu besonders hohen Zinssätzen anzubieten oder ablehnen, weil sie befürchten, dass der Kreditnehmer oder Emittent ein höheres Ausfallrisiko hat, das sie nicht angemessen bewerten können. Um das Risiko der Nachteiligen Selektion zu mindern, werden verschiedene Mechanismen eingesetzt. Eine effektive Möglichkeit besteht darin, Offenlegungsvorschriften einzuführen, die es Unternehmen, Kreditnehmern und Emittenten von Anleihen vorschreiben, relevante Informationen öffentlich zu machen. Dies ermöglicht es den Marktteilnehmern, ihre Entscheidungen auf einer soliden Informationsbasis zu treffen. Darüber hinaus können Institutionen des Kapitalmarkts zum Schutz des Marktes und der Investoren Regeln und Mechanismen einführen, um das Risiko der Nachteiligen Selektion zu verringern. Im Hinblick auf Kryptowährungen können innovative Technologien wie Blockchain und Smart Contracts zur Bekämpfung der Nachteiligen Selektion beitragen. Durch die Transparenz der Transaktionen und die Möglichkeit, Informationen zu verifizieren, können potenzielle Investoren eine fundierte Entscheidung treffen und das Risiko von Missbrauch oder Fälschung reduzieren. Insgesamt ist die Überwindung der Nachteiligen Selektion von großer Bedeutung für das reibungslose Funktionieren der Kapitalmärkte. Nur wenn Investoren Zugang zu vollständigen und genauen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und das Vertrauen in die Märkte erhalten. Die Etablierung solider Kontrollmechanismen und die Förderung der Informationsverfügbarkeit sind daher wesentliche Schritte, um die negative Auswirkung der Nachteiligen Selektion zu minimieren und den Kapitalmärkten Stabilität zu verleihen.Mutterschutz
Mutterschutz, auch bekannt als Schutz der Mutter oder Schutz der Schwangeren, ist ein gesetzlicher Rahmen in Deutschland, der es schwangeren Frauen ermöglicht, ihre Gesundheit und die ihres ungeborenen Kindes zu...
Sprungregress
Sprungregress ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit der technischen Analyse in den Kapitalmärkten verwendet wird. Es bezieht sich auf eine spezifische Formation, die in einem Aktienchart auftritt und...
Bernoulli-Nash-Wohlfahrtsfunktion
Die Bernoulli-Nash-Wohlfahrtsfunktion ist ein Konzept der Spieltheorie, das entwickelt wurde, um die Wohlfahrt oder den Nutzen der Teilnehmer in einem Spiel zu quantifizieren. Dieses Konzept basiert auf den Theorien von...
Schwerbehindertenrecht
Schwerbehindertenrecht ist ein rechtlicher Begriff, der das deutsche Gesetz und die Maßnahmen umfasst, die Menschen mit Behinderungen schützen und ihnen spezielle Rechte zugestehen. Es wird hauptsächlich im Kontext der Arbeitnehmerrechte...
Vermögensübertragung
Vermögensübertragung ist ein wichtiger rechtlicher Begriff, der im Bereich der Kapitalmärkte Anwendung findet. Er bezieht sich auf den Transfer von Vermögenswerten von einem Eigentümer auf einen anderen. Diese Übertragung kann...
Beziehungszahl
Die Beziehungszahl ist ein wichtiges Konzept in den Kapitalmärkten, das speziell zur Bewertung von Unternehmen und deren Fähigkeit verwendet wird, ihre Schulden zu bedienen. Sie ist eine Kennzahl, die das...
Modigliani
Modigliani ist ein Konzept der Finanzwirtschaft, das von Franco Modigliani, einem italienisch-amerikanischen Ökonomen, entwickelt wurde. Das Modigliani-Theorem, auch als Modigliani-Miller-Theorem bekannt, beschreibt die Kapitalstruktur einer Firma und die Auswirkungen auf...
Gebäudewert
Der "Gebäudewert" ist ein wesentlicher Begriff zur Bewertung von Immobilien und spielt eine zentrale Rolle in den Kapitalmärkten. Er bezieht sich auf den geschätzten Wert einer Immobilie basierend auf verschiedenen...
Gelegenheitsverkehr
Gelegenheitsverkehr bezeichnet eine besondere Art von Verkehrsdienstleistungen, die auf spontane oder kurzfristige Bedürfnisse und Anforderungen abzielen. Im Kontext der Kapitalmärkte wird der Begriff häufig in Bezug auf den Handel mit...
Verifikation
Verifikation ist ein wichtiger Schritt in der Finanzwelt, der darauf abzielt, die Richtigkeit und Genauigkeit von finanziellen Transaktionen, Informationen und Dokumenten zu überprüfen. Dieser Prozess dient dazu, mögliche Fehler, Betrugsfälle...