Salzgitter AG: Trübe Aussichten trotz grünem Kurs

Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2023 bleibt die erhoffte Trendwende für den Stahlhersteller Salzgitter AG aus. Wie Konzernchef Gunnar Groebler am Mittwoch bei der Hauptversammlung in Wolfsburg mitteilte, sei die erwartete Erholung der deutschen Wirtschaft ausgeblieben. Ein schwieriges Jahr 2024 stehe bevor. Das Nachsteuerergebnis für 2023 belief sich auf rund 204 Millionen Euro, während im Vorjahr noch 1,1 Milliarden Euro erreicht wurden. Groebler bewertete das Resultat als "gerade noch zufriedenstellend". Für die erfolgreiche Umwandlung des Unternehmens sei dies jedoch nicht ausreichend, betonte Groebler. Der Konkurrent von Thyssenkrupp plane, Investitionen, Sachkosten und Personal sehr genau zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Aktionäre müssen sich zudem auf eine deutlich reduzierte Dividende einstellen: Statt 1,00 Euro im Vorjahr sollen nun nur noch 0,45 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die aktuellen Bedingungen für die Stahlindustrie seien ungünstig, so Groebler weiter. Bereits Anfang Mai war dies sichtbar geworden, als das Unternehmen seine Prognose für das laufende Jahr nach unten korrigierte. Für 2024 erwartet Salzgitter ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von lediglich 550 bis 625 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis dürfte zwischen 100 und 175 Millionen Euro liegen, was deutlich weniger ist als ursprünglich prognostiziert. Trotz dieser Herausforderungen sieht sich Salzgitter auf einem guten Weg bezüglich der Transformation hin zu einer klimafreundlicheren Stahlproduktion, die bis 2033 abgeschlossen sein soll. Mit dem sogenannten "grünen Stahl" plant der Konzern, den eigenen CO2-Ausstoß um bis zu 95 Prozent zu reduzieren. Am Mittwoch stellten sich zudem zwei neue Vorstandsmitglieder vor: Birgit Potrafki (Finanzen) und Birgit Dietze (Personal).