sozial erwünschtes Antwortverhalten Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff sozial erwünschtes Antwortverhalten für Deutschland.

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sozial erwünschtes Antwortverhalten

"sozial erwünschtes Antwortverhalten" ist ein Begriff aus der Verhaltensökonomie, der sich auf die Tendenz von Menschen bezieht, Antworten zu geben oder Handlungen auszuführen, die als sozial akzeptabel oder wünschenswert angesehen werden.

Diese Art des Verhaltens tritt oft auf, wenn Menschen befürchten, von anderen negativ beurteilt oder abgelehnt zu werden, wenn sie eine unpopuläre Meinung vertreten oder gegen soziale Normen verstoßen. In Bezug auf die Kapitalmärkte bezieht sich sozial erwünschtes Antwortverhalten darauf, wie Anleger in bestimmten Situationen reagieren, um die Zustimmung oder Anerkennung anderer zu erhalten. Wenn beispielsweise eine Aktie stark gehandelt wird und die Mehrheit der Anleger optimistisch in Bezug auf ihre Wertentwicklung ist, neigen Investoren eher dazu, diesem Trend zu folgen und ebenfalls in die Aktie zu investieren, um nicht als Außenseiter oder negativ beurteilt zu werden. Es ist wichtig zu beachten, dass sozial erwünschtes Antwortverhalten manchmal zu irrationalen Handlungen führen kann. Anleger könnten beispielsweise einem Hype um eine bestimmte Kryptowährung folgen, obwohl fundamentale Daten darauf hindeuten, dass sie überbewertet ist. Dies geschieht, weil Investoren Angst haben, von anderen Investoren oder der Gesellschaft kritisiert oder ausgeschlossen zu werden, wenn sie gegen den Strom schwimmen und alternative Entscheidungen treffen. Um den Einfluss von sozial erwünschtem Antwortverhalten zu minimieren, ist es wichtig, dass Anleger ihre eigenen Überzeugungen und ihr Risikoprofil berücksichtigen, anstatt sich ausschließlich von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen. Eine umfassende Kenntnis der Kapitalmärkte, eine fundierte Analyse und eine objektive Betrachtung der verfügbaren Informationen sind von entscheidender Bedeutung, um sowohl langfristige Investitionsstrategien zu entwickeln als auch kurzfristige Risiken zu minimieren. Bei der Entscheidungsfindung sollten Anleger ihre Risikotoleranz, finanziellen Ziele und individuellen Bedürfnisse berücksichtigen, anstatt sich von sozialen Einflüssen leiten zu lassen. So können sie vermeiden, dass sozial erwünschtes Antwortverhalten ihre Anlageentscheidungen behindert und ihr Portfolio besser auf ihre eigenen Bedürfnisse ausrichten.
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