Schiedsgerichtsverfahren Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Schiedsgerichtsverfahren für Deutschland.

Schiedsgerichtsverfahren Definition

Access the world's leading financial data and tools

Subscribe for $2

Schiedsgerichtsverfahren

Das Schiedsgerichtsverfahren, auch als Schiedsverfahren bezeichnet, ist ein Rechtsverfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung zwischen Parteien in wirtschaftlichen Angelegenheiten.

Es handelt sich um eine Alternative zum staatlichen Zivilgerichtsverfahren und wird üblicherweise in Verträgen zwischen Unternehmen oder in bestimmten Branchen wie dem internationalen Handel eingesetzt. Im Schiedsgerichtsverfahren wird ein Streitfall von einem unabhängigen und neutralen Schiedsgericht entschieden, das aus einer oder mehreren Schiedsrichtern besteht. Die Parteien haben die Möglichkeit, die Schiedsrichter auszuwählen, wodurch sie Experten ihres Fachgebiets mit spezifischen Kenntnissen und Erfahrungen in den relevanten Rechtsgebieten gewinnen können. Der Ablauf eines Schiedsgerichtsverfahrens ist in der Regel flexibler und weniger formalisiert als ein staatliches Gerichtsverfahren. Die Parteien können die Regeln und Verfahren des Schiedsgerichtsverfahrens in ihrer Schiedsvereinbarung festlegen und damit eine individuell zugeschnittene Prozessordnung schaffen. Dies ermöglicht eine schnellere und effizientere Beilegung von Streitigkeiten. Eine wichtige Eigenschaft des Schiedsgerichtsverfahrens ist die Vertraulichkeit. Im Gegensatz zu staatlichen Gerichtsverfahren unterliegen die Verhandlungen und Entscheidungen des Schiedsgerichtsverfahrens normalerweise strengen Vertraulichkeitsregeln. Dadurch können die Parteien ihre Geschäftsgeheimnisse schützen und potenzielle negative Auswirkungen auf ihren Ruf sowie Marktwertverluste vermeiden. Die Entscheidungen des Schiedsgerichtsverfahrens werden als Schiedssprüche bezeichnet und haben die gleiche Rechtskraft wie staatliche Gerichtsurteile. Das bedeutet, dass ein Schiedsspruch vollstreckbar ist und die Parteien dazu verpflichtet sind, ihn umzusetzen. In der Regel ist ein Schiedsspruch endgültig und es besteht nur eine begrenzte Möglichkeit, ihn anzufechten. Durch die Wahl des Schiedsgerichtsverfahrens profitieren Unternehmen von der Flexibilität, Effizienz und Vertraulichkeit des internationalen Schiedsrechts. Es ermöglicht eine maßgeschneiderte Lösung für komplexe Streitigkeiten und trägt zur Stärkung des Vertrauens in internationale Handels- und Investitionsaktivitäten bei. Wenn Sie weitere Informationen zu Schiedsgerichtsverfahren und anderen relevanten Begriffen im Bereich der Kapitalmärkte suchen, besuchen Sie Eulerpool.com - Ihre führende Quelle für erstklassige Finanzinformationen, Equity Research und Branchenanalysen. Unser umfangreiches Glossar bietet eine Vielzahl von Fachbegriffen, um Ihr Verständnis der Kapitalmärkte zu verbessern und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.
Reader Favorites in the Eulerpool Stock Market Lexicon

Zertifizierungsdienste

Zertifizierungsdienste beschreiben den Prozess, bei dem eine autorisierte Drittpartei die Konformität von Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren mit spezifischen Qualitäts- oder Sicherheitsstandards bestätigt. Diese Dienstleistungen sind entscheidend, um das Vertrauen der...

Metist

Metist Metist ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, insbesondere im Zusammenhang mit dem Handel von Kryptowährungen. Als Kombination der Wörter "Metamorphose" und "Künstliche Intelligenz" beschreibt Metist ein innovatives...

dynamische Rente

"Dynamische Rente" ist ein Begriff aus dem Bereich der Finanzmärkte, genauer gesagt im Zusammenhang mit strukturierten Anlageprodukten. Diese Art der Anlagestrategie zielt darauf ab, den Ertrag über die Zeit hinweg...

Gewinnschwelle

Die Gewinnschwelle, auch als Break-even genannt, ist ein wichtiger Begriff in der Finanzwelt, insbesondere im Bereich der Unternehmensbewertung und des Risikomanagements in den Kapitalmärkten. Sie bezieht sich auf den Punkt,...

Big Data

Big Data ist ein Begriff, der die Menge an Daten beschreibt, die in unserer heutigen digitalen Welt generiert wird und die traditionelle Datenverarbeitungskapazitäten übersteigt. Es bezieht sich auf eine Kombination...

Ersatzvornahme

"Ersatzvornahme" ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf das Recht einer Behörde bezieht, eine Maßnahme oder Anordnung in Ausübung ihrer hoheitlichen Befugnisse selbst vorzunehmen, wenn der eigentlich Verpflichtete dieser Aufforderung...

Megabrand

Titel: Definition von "Megabrand" im Bereich der Kapitalmärkte Megabrand Als Megabrand wird ein Unternehmen bezeichnet, dessen Marke weltweit bekannt und äußerst wertvoll ist. Diese Art von Unternehmen hat eine immense Marktdurchdringung und...

Pipeline-Effekt

Der Begriff "Pipeline-Effekt" bezieht sich auf einen finanziellen Effekt, der in Kapitalmärkten auftritt, insbesondere im Zusammenhang mit Investitionen in Anleihen und Aktien. Dieser Begriff beschreibt den positiven Einfluss, den eine...

Angriffsaussperrung

Die Angriffsaussperrung ist eine Methode des Risikomanagements im Finanzwesen. Sie wird häufig von Institutionen im Bereich der Kapitalmärkte eingesetzt, um bestimmte Risiken im Zusammenhang mit Investments in Wertpapieren zu minimieren. Die...

verbindliche Zolltarifauskunft

Titel: Verbindliche Zolltarifauskunft: Definition, Bedeutung und Anwendung Einleitung: Die verbindliche Zolltarifauskunft (VZTA), auch als bindende Tarifverauskunft bekannt, ist ein wichtiger Begriff im Bereich des Zollwesens und spielt eine entscheidende Rolle für Unternehmen,...