Organschaft Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Organschaft für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Organschaft ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf eine spezifische Form der Konzernbesteuerung in Deutschland bezieht.
Im Rahmen einer Organschaft wird ein Mutterunternehmen, das mindestens 95% der Anteile an einer Tochtergesellschaft hält, steuerlich als Teil eines einheitlichen Unternehmens behandelt. Gemäß § 17 des Körperschaftsteuergesetzes (KStG) besteht eine Organschaft, wenn das Mutterunternehmen eine bestimmende Einflussnahme auf die Tochtergesellschaft ausübt und diese in den organisatorischen Ablauf des Mutterunternehmens eingebunden ist. Die Tochtergesellschaft wird dabei als sogenanntes "Organ" des Mutterunternehmens betrachtet, wodurch eine umfassende steuerliche Integration ermöglicht wird. Der Vorteil einer Organschaft liegt in der Möglichkeit der Verrechnung von Gewinnen und Verlusten innerhalb des Konzerns. Während konventionelle Grundsätze der Besteuerung vorsehen, dass jedes Unternehmen separat besteuert wird, erlaubt die Organschaft eine konsolidierte Steuererklärung. Das bedeutet, dass Gewinne der Tochtergesellschaft mit Verlusten des Mutterunternehmens steuermindernd verrechnet werden können, was zu einer insgesamt niedrigeren Steuerbelastung führen kann. Um von den Vorteilen einer Organschaft profitieren zu können, müssen bestimmte formale Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören unter anderem ein beherrschender Einfluss des Mutterunternehmens auf die Tochtergesellschaft, eine Mindestbeteiligung von 95% sowie eine dauerhafte organisatorische Integration. Zudem ist eine Organschaft beim zuständigen Finanzamt anzumelden. Organschaften können auch im internationalen Kontext relevant sein, da sie die steuerliche Behandlung von Unternehmen innerhalb eines Konzerns beeinflussen können. Es sollten jedoch die spezifischen Regelungen des jeweiligen Landes beachtet werden, da international unterschiedliche Anforderungen und Voraussetzungen für eine Organschaft gelten können. Insgesamt bietet die Organschaft eine wichtige Möglichkeit zur Optimierung der Steuerbelastung innerhalb eines Konzerns. Durch die Integration von Tochtergesellschaften in das Mutterunternehmen können Synergien genutzt und steuerliche Vorteile geschaffen werden. Eine sorgfältige Planung und Beratung im Bereich der Organschaft kann dazu beitragen, eine effiziente und rechtssichere Konzernbesteuerung zu gewährleisten.Einkommenshypothesen
Definition von "Einkommenshypothesen": Die Einkommenshypothesen sind wirtschaftliche Theorien, die sich mit dem Verhalten von Investoren und deren Einkommensniveau in Bezug auf Kapitalmärkte befassen. Diese Hypothesen bilden die Grundlage für die Analyse...
Vorkalkulation
Die Vorkalkulation, auch als Kostenartenkalkulation bezeichnet, ist ein grundlegender Schritt im Rahmen des Kostenmanagements und der Kostenplanung für Unternehmen in den Kapitalmärkten. Sie ist Teil des Controllings und wird verwendet,...
Verbandsprüfung
Die Verbandsprüfung ist ein wichtiger Bestandteil der Finanzaufsicht in Deutschland und zielt darauf ab, die Transparenz und Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Ein Verband ist eine Organisation, die eine Vielzahl...
Ruhen des Zivilprozesses
Ruhen des Zivilprozesses is a legal term in Germany that refers to the procedural suspension of a civil lawsuit. In certain situations, the court may decide to temporarily halt the...
Speditionsgeschäft
Das Speditionsgeschäft ist eine geschäftliche Aktivität, die den Transport von Waren und Gütern von einem Ort zum anderen umfasst. Es ist eine essentielle Komponente der Logistikindustrie und spielt eine entscheidende...
Steuererklärung
Die Steuererklärung ist eine schriftliche Offenlegung der Einkünfte sowie aller relevanten Ausgaben, die von einer Person oder einem Unternehmen im Steuerjahr erzielt wurden. In Deutschland ist die Abgabe einer Steuererklärung...
Ergebnisgerechtigkeit
Ergebnisgerechtigkeit ist ein Begriff aus dem Bereich der Finanzanalyse und bezieht sich auf die gerechte Verteilung von Gewinnen oder Ergebnissen eines Unternehmens auf seine Aktionäre oder Investoren. In der Finanzwelt...
ILO-Arbeitsmarktstatistik
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik bezieht sich auf die statistische Datenerhebung und Auswertung von Informationen über den Arbeitsmarkt durch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Diese weltweit anerkannte Organisation wurde 1919 gegründet und hat das...
Inkassoprovision
Inkassoprovision - Definition und Bedeutung: Die Inkassoprovision, die auch als Inkassokosten bezeichnet wird, bezieht sich auf die Gebühren, die ein Inkassounternehmen für seine Dienstleistungen bei der Einziehung unbezahlter Forderungen erhebt. Inkassounternehmen...
Skaleneffekt
Skaleneffekt bezeichnet in der Finanzwelt ein Phänomen, bei dem das Ausmaß der Produktion oder des Handels den Kosten- und Gewinnverlauf beeinflusst. Wenn eine Kapitalmarkttransaktion oder ein Unternehmensbereich von Skaleneffekten profitiert,...