Johansen-Kointegrationstest Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Johansen-Kointegrationstest für Deutschland.
Der Johansen-Kointegrationstest ist eine statistische Methode zur Analyse der Langzeitbeziehungen zwischen mehreren Zeitreihen.
Diese Methode, die erstmals von Søren Johansen und Katarina Juselius entwickelt wurde, ist ein wichtiger Bestandteil der ökonometrischen Modellierung und wird häufig in der Finanzwelt eingesetzt, um die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Finanzinstrumenten zu untersuchen. Bei der Anwendung des Johansen-Kointegrationstests werden zwei Hauptannahmen getroffen: erstens, dass die Zeitreihen eine stationäre Zeitreihe sind, und zweitens, dass sie kointegriert sind, was bedeutet, dass sie eine langfristige Beziehung zueinander haben. Diese Annahmen sind von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Genauigkeit der Testergebnisse bilden. Um den Johansen-Kointegrationstest durchzuführen, werden die einzelnen Zeitreihen in einem Vektorfehlerkorrekturmodell (VECM) modelliert. Dieses Modell ermöglicht es, die kurzfristigen Abweichungen von der langfristigen Beziehung zwischen den Zeitreihen zu erfassen und gleichzeitig die langfristige Beziehung selbst zu analysieren. Der Johansen-Kointegrationstest liefert zwei wichtige Informationen: erstens, ob es überhaupt eine langfristige Beziehung zwischen den Zeitreihen gibt, und zweitens, wie viele Kointegrationsvektoren vorhanden sind, was die Anzahl der langfristigen Beziehungen zwischen den Zeitreihen bestimmt. Diese Informationen sind von unschätzbarem Wert für Investoren, da sie die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Finanzinstrumenten verstehen und ihre Anlageentscheidungen optimieren können. Bei der Interpretation der Ergebnisse des Johansen-Kointegrationstests sollten Investoren verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie die ökonomische Intuition, die Signifikanz der Teststatistik und die Robustheit der Ergebnisse gegenüber verschiedenen Spezifikationen. Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass der Johansen-Kointegrationstest nicht kausale Beziehungen zwischen den Zeitreihen aufdecken kann, sondern lediglich die Existenz einer langfristigen Beziehung zwischen ihnen bestätigt. Insgesamt stellt der Johansen-Kointegrationstest ein leistungsstarkes Instrument für die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen verschiedenen Zeitreihen dar und liefert wertvolle Erkenntnisse für Investoren in den Kapitalmärkten. Durch die Anwendung dieses Tests können Investoren fundierte Anlageentscheidungen treffen und ihre Portfolios optimal diversifizieren, um Risiken zu minimieren und potenzielle Renditen zu maximieren.Außenwirtschaftsverordnung (AWV)
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