Eulerpool Premium

Generalklausel Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Generalklausel für Deutschland.

The Modern Financial Data Platform

Generalklausel

Die Generalklausel ist ein Rechtsprinzip, das im deutschen Rechtssystem Anwendung findet und es Richtern ermöglicht, bei der Anwendung von Gesetzen eine gewisse Flexibilität zu wahren.

Sie ist vor allem im Verwaltungsrecht von Bedeutung und ermöglicht es den Behörden, in Fällen, in denen keine spezifische gesetzliche Regelung vorliegt, dennoch angemessene Entscheidungen zu treffen. Im Kapitalmarktumfeld wird die Generalklausel oft im Zusammenhang mit der Aufsichts- und Regulierungsbehörden erwähnt. Diese Behörden haben die Aufgabe, die rechtmäßige und ordnungsgemäße Funktion der Märkte sicherzustellen, um Investoren zu schützen und das Vertrauen in das Finanzsystem zu bewahren. Die Generalklausel ermöglicht es diesen Behörden, in Situationen, in denen eine spezifische Regelung fehlt, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um das gewünschte Ergebnis im Einklang mit den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit zu erreichen. Ein Beispiel für die Anwendung der Generalklausel im Kapitalmarktumfeld ist die Bekämpfung von Marktmanipulation. Obwohl es spezifische Gesetze gibt, die bestimmte Handlungen als Marktmanipulation definieren, können neue Technologien und Geschäftsmodelle neue Formen von Marktmanipulation hervorbringen, die nicht explizit in den Gesetzen erwähnt werden. Die Generalklausel ermöglicht es den Aufsichtsbehörden, dennoch angemessen gegen solche Handlungen vorzugehen und den Schutz der Anleger zu gewährleisten. Auch im Bereich der Investor Protection wird die Generalklausel angewandt. Wenn beispielsweise ein Finanzprodukt auf den Markt gebracht wird, das nicht explizit in den bestehenden Gesetzen und Vorschriften erwähnt wird, kann die Generalklausel genutzt werden, um dennoch sicherzustellen, dass das Produkt den erforderlichen Standards entspricht und Anlegern keinen unverhältnismäßigen Risiken aussetzt. Die Generalklausel ist somit ein wichtiges Instrument im deutschen Rechtssystem, insbesondere im Bereich des Kapitalmarkts. Sie gewährleistet, dass auch in Fällen, in denen spezifische Regelungen fehlen, angemessene Entscheidungen zum Schutz der Anleger getroffen werden können. Die Aufsichtsbehörden können so flexibel reagieren und sicherstellen, dass die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit eingehalten werden, während sie die Integrität und Stabilität des Marktes gewährleisten.
Reader Favorites in the Eulerpool Stock Market Lexicon

polizeilicher Notstand

Polizeilicher Notstand bezieht sich auf einen außergewöhnlichen Zustand, der von den örtlichen Behörden ausgelöst wird, um eine akute Bedrohung der öffentlichen Ordnung, Sicherheit und Rechtshoheit zu bewältigen. In solchen Krisensituationen,...

Inventurprüfung

Die "Inventurprüfung" ist ein wichtiger Schritt in der Bilanzierung und dient der Überprüfung der Bestände und Werte eines Unternehmens. Sie ist Teil des Rechnungslegungsprozesses und wird in der Regel am...

Finanzhoheit

Titel: Finanzhoheit - Definition und Bedeutung im Bereich der Kapitalmärkte Definition: Finanzhoheit bezieht sich auf die vollständige Kontrolle und Autorität über die Finanzangelegenheiten eines Landes, einschließlich aller Aspekte der Haushaltsführung, der Geldpolitik...

Current Replacement Cost

Aktuelle Wiederbeschaffungskosten sind ein ökonomischer Begriff, der in verschiedenen Finanz- und Rechnungswesenkontexten Verwendung findet. Es bezieht sich auf den Betrag, der benötigt wird, um ein Vermögenswert aktuell neu zu beschaffen...

leichte Papiere

"Leichte Papiere" ist ein Begriff, der sich auf eine bestimmte Art von Wertpapieren in den Kapitalmärkten bezieht. Im Allgemeinen bezeichnet dieser Begriff Anlagen, die als relativ risikoarm gelten und leicht...

Computerbörse

Bei einer Computerbörse handelt es sich um eine elektronische Handelsplattform, die den Handel mit Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Derivaten und anderen Wertpapieren ermöglicht. Im Gegensatz zur herkömmlichen Börse, bei der...

Beraternutzen

"Beraternutzen" ist ein Begriff, der in der Finanzbranche weit verbreitet ist und sich auf den Wert bezieht, den Berater ihren Kunden bieten. Im Wesentlichen beschreibt er den Nutzen, den Kunden...

Betriebskosten

Betriebskosten ist ein Begriff aus dem Bereich des Immobilien- und Wohnungswesens, der die laufenden Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung einer Immobilie umfasst. Unter Betriebskosten fallen verschiedene Ausgaben, die...

Bulexit

Bulexit in the German language is a term that combines "Bull" and "Exit," symbolizing the retreat or departure of bullish sentiment within the context of capital markets. In diesem Glossarartikel...

Nebenertrag

Nebenertrag ist ein Begriff aus dem Bereich der Kapitalmärkte, der sich auf zusätzliche Erträge oder Nebengewinne bezieht. In der Finanzwelt bezeichnet Nebenertrag in erster Linie Gewinne, die neben dem Hauptertrag...