Trump's Zollpolitik drückt Dax in die Knie

Der deutsche Aktienmarkt erlebte am Montag einen herben Rückschlag, der die zuletzt erzielten Höhenflüge des Dax abrupt beendete. Der Leitindex fiel um 1,69 Prozent auf 21.365 Punkte, nachdem er noch am Freitag ein Rekordhoch von über 21.800 Punkten verbucht hatte. Ausschlaggebend für das Minus waren neue Zölle, die US-Präsident Donald Trump am Wochenende auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verhängt hatte. Der schwache Start in den Februar folgt auf einen starken Januar, in dem der Dax um mehr als neun Prozent zulegte. Experten hatten bereits vor den anhaltenden Risiken gewarnt, nachdem der Index seit seinem Zwischentief im August um bis zu 28 Prozent gestiegen war. Nicht nur der Dax verzeichnete ein Minus, auch der MDax rutschte um 2,09 Prozent ab, während der EuroStoxx der Eurozone 1,6 Prozent verlor. Die Furcht, dass die Zölle die Inflation in den USA ankurbeln und Hoffnungen auf Zinssenkungen zunichtemachen könnten, verbreitet Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die UBS-Experten erwarten jedoch, dass die Zölle nicht langfristig bestehen bleiben, da die Trump-Regierung wohl keine Wachstumsgefahren eingehen will. Vielmehr könnte es sich um einen taktischen Schachzug handeln, um Handelabkommen neu zu verhandeln. Besonders hart traf es die deutsche Autoindustrie, da Hersteller wie Volkswagen stark in Mexiko vertreten sind. Die VW-Aktien verloren 5,4 Prozent und wurden zum Dax-Schlusslicht. Auch Aktien von Mercedes-Benz, BMW und Daimler Truck verzeichneten Verluste über 3,2 Prozent. Porsche war zusätzlich von internen Umstrukturierungen betroffen, was den Abwärtstrend verstärkte. Ein Lichtblick waren Rüstungstitel wie Rheinmetall, die einen Kursanstieg von 1,5 Prozent verbuchten. Auch Hensoldt und Renk zeigten sich widerstandsfähig. Im SDax war Atoss größter Gewinner mit einem Plus von 3,6 Prozent, begünstigt durch eine Kaufempfehlung, die auf profitable Wachstumsstrategien hinweist. Nichtsdestotrotz litt der Technologiesektor ebenfalls unter Trumps Maßnahmen. Infineon-Aktien fielen um 3,4 Prozent und Aixtron um 4,1 Prozent, was die allgemeine Besorgnis widerspiegelt.