Organhaftung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Organhaftung für Deutschland.

Organhaftung Definition

Gør de bedste investeringer i dit liv.

Sikre dig for 2 euro

Organhaftung

Die Organhaftung ist ein wesentliches Konzept im deutschen Unternehmensrecht und bezieht sich auf die persönliche Haftung von Organmitgliedern, insbesondere Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern, für Verstöße und Pflichtverletzungen, die sie in Ausübung ihrer Organfunktionen begehen.

In Deutschland ist die Organhaftung eng mit dem Grundsatz der persönlichen Verantwortlichkeit verbunden und dient dem Schutz der Gläubiger, Aktionäre und anderer Interessengruppen vor möglichen Schäden, die durch das unangemessene Verhalten von Organmitgliedern entstehen könnten. Gemäß § 93 Abs. 2 des Aktiengesetzes (AktG) sind Vorstandsmitglieder den Aktionären für Schäden verantwortlich, die sie durch eine Verletzung ihrer ihnen obliegenden Pflichten verursachen. In ähnlicher Weise regelt § 43 Abs. 2 des GmbH-Gesetzes (GmbHG) die Haftung der Geschäftsführer gegenüber den Gesellschaftern. Diese Haftung kann zivil- und gegebenenfalls sogar strafrechtliche Konsequenzen haben. Die Organhaftung umfasst verschiedene Arten von Pflichtverletzungen, wie beispielsweise Verletzungen von Sorgfaltspflichten, Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen, missbräuchliche Verwendung von Unternehmensvermögen und das Abschließen nachteiliger Geschäfte für die Gesellschaft. Eine Sorgfaltspflichtverletzung liegt vor, wenn ein Organmitglied nicht die erforderliche Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit bei der Leitung und Überwachung des Unternehmens an den Tag legt. Die Organhaftung kann durch eine angemessene Gestaltung der Unternehmensführung minimiert oder vermieden werden. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Berichtspflichten, eine transparente Informationspolitik, Risikomanagement und ein effektives internes Kontrollsystem. Um die Organhaftung zu begrenzen, können in Deutschland auch Haftungsfreistellungsvereinbarungen und Haftpflichtversicherungen abgeschlossen werden. Insgesamt bildet die Organhaftung ein wichtiges Element des deutschen Unternehmensrechts und trägt zur Sicherheit und Verantwortlichkeit der Organmitglieder bei. Die Kenntnis und Einhaltung der Organhaftungsvorschriften ist von entscheidender Bedeutung für Investoren, da sie helfen können, die Risiken von Fehlverhalten und Pflichtverletzungen von Organmitgliedern in deutschen Unternehmen zu verstehen und einzuschätzen.
Læserfavoritter i Eulerpool Børsleksikon

Drucker

Der Begriff "Drucker" im Bereich der professionellen Kapitalmärkte bezieht sich auf eine spezielle Art von Finanzinstrument, das auch als "Drucker-Darlehen" oder "Drucker-Anleihe" bezeichnet wird. Dieses Finanzinstrument wurde erstmals von dem...

Day Trading

Daytrading bezieht sich auf den Kauf und Verkauf von Wertpapieren innerhalb desselben Handelstags. Ein Daytrader kauft typischerweise eine Position in einem bestimmten Wertpapier und verkauft sie noch am selben Tag...

Steuervergütungsanspruch

Der Steuervergütungsanspruch bezeichnet das Recht eines Steuerpflichtigen oder einer juristischen Person, eine Rückerstattung von zuvor gezahlten Steuern zu verlangen, die über die eigentliche Steuerschuld hinausgehen. Dieser Anspruch besteht, wenn der...

Herstellung

Die Herstellung ist ein Konzept in der Finanzbranche, das den Prozess beschreibt, durch den ein Unternehmen Güter oder Produkte produziert. Dieser Begriff findet vor allem in der Industrie Anwendung und...

EU-Fusionskontrollverordnung

Die EU-Fusionskontrollverordnung ist eine wesentliche Regelung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Märkte in Europa vor wettbewerbswidrigen Praktiken zu schützen und eine gesunde Wettbewerbsdynamik aufrechtzuerhalten. Sie wurde eingeführt, um...

Skalenelastizität

Definition: Die Skalenelastizität ist ein Begriff aus der Finanzwirtschaft, der das Verhältnis der Proportionalität zwischen Veränderungen im Input und Output einer bestimmten Unternehmenseinheit oder eines Marktes beschreibt. Sie ermöglicht es Investoren...

Finanzholding

Finanzholding ist ein Begriff, der sich auf ein Finanzinstitut oder eine Finanzgesellschaft bezieht, die als Muttergesellschaft fungiert und andere Unternehmen innerhalb des Finanzsektors kontrolliert. Diese Unternehmen können Banken, Versicherungsunternehmen, Investmentgesellschaften...

BSA

Definition: BSA (Bank secrecy act) – Die Bedeutung in den Kapitalmärkten Die Bankgeheimnisvorschrift (Bank Secrecy Act, BSA) ist ein bedeutendes Gesetz in den Kapitalmärkten, das in erster Linie in den Vereinigten...

internationale Unternehmensführung

Die "internationale Unternehmensführung" bezieht sich auf die strategische Planung, Organisation und Steuerung von Unternehmen in einem globalen Umfeld. Es ist ein Konzept, das die einzigartigen Herausforderungen und Chancen berücksichtigt, denen...

Vergehen

Definition: Vergehen ist ein juristischer Begriff, der sich auf strafbare Handlungen bezieht. Im deutschen Rechtssystem wird ein Vergehen als eine weniger schwerwiegende Straftat angesehen, im Gegensatz zu einem Verbrechen. Es ist...