Unilever setzt auf Mengenwachstum und schlankeres Portfolio

Der Konsumgüterriese Unilever verzeichnet im dritten Quartal des Jahres Fortschritte bei der Neuordnung seines Konzerns mit einem klaren Fokus auf höhere Absatzmengen. In diesem Zeitraum stieg der bereinigte Umsatz, unter Berücksichtigung von Währungseffekten und Spartenverkäufen, um 4,5 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Der Löwenanteil von 3,6 Prozentpunkten des Wachstums ist auf einen Anstieg der Verkaufszahlen zurückzuführen, mit lediglich geringem Einfluss durch Preisanpassungen. Diese Entwicklung übertraf die Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten und führte zu einem Anstieg der Unilever-Aktie in den ersten Minuten nach Handelsstart. Der Neuzugang im Vorstand, Hein Schumacher, der seit Juli 2023 den Posten des Vorstandsvorsitzenden bekleidet, setzt auf die Strategie des Mengenwachstums, um die Gewinnspannen zu verbessern, insbesondere nachdem die Preissteigerungen der letzten Inflationsjahre abgemildert wurden. Ein weltweiter Abbau von 7.500 Arbeitsplätzen soll ebenfalls zur Steigerung der Profitabilität beitragen. Ein weiterer Schritt in der Unternehmensstrategie ist die Ausgliederung der Eissparte, zu der bekannte Marken wie Ben & Jerry's, Cornetto, Langnese und Magnum gehören. Diese Sparte, die zuletzt 2,4 Milliarden Euro zum Quartalsumsatz beigetragen hat, ist die kleinste des Konzerns, zeigt jedoch ein dynamischeres Wachstum als andere Unternehmensbereiche. Zudem verfolgt Schumacher das Ziel, das Nahrungsmittelportfolio zu straffen und auf starke Marken wie Hellmann's und Knorr zu fokussieren. Diese strategischen Anpassungen werden von den Aktionären positiv bewertet; die Unilever-Aktie war im Jahresverlauf bis Mittwochabend um mehr als ein Fünftel gestiegen und hat sich damit besser entwickelt als der Stoxx 50, nachdem die Performance in den Vorjahren hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.