OMV beendet langfristigen Gasliefervertrag mit Gazprom

Österreichs Energiemarkt erfährt eine bedeutende Veränderung: Der heimische Energiemarktführer OMV hat bekanntgegeben, den seit Jahrzehnten bestehenden Gasliefervertrag mit Gazprom zu kündigen. Der russische Energieriese hatte die Lieferungen bereits im letzten Monat eingestellt, was auf politisch angespannte Verhältnisse aufgrund des Ukraine-Kriegs zurückzuführen ist. Der Schritt markiert das Ende eines Vertrags, der bis 2040 laufen sollte. Auslöser der Vertragsauflösung war ein Schiedsgerichtsprozess, den OMV gegen Gazprom in einem separaten Vertragsstreit gewann. OMV plant, die zugesprochenen 230 Millionen Euro durch Nicht-Zahlung von Gazprom-Rechnungen für den Hauptvertrag zu kompensieren. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer hob hervor, dass sich OMV aufgrund grober Vertragsverstöße zu diesem Schritt gezwungen sah. Diese Maßnahme tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Nehammer betonte, dass Österreich gut vorbereitet sei und nicht von russischem Gas erpresst werden könne. Trotz der aktuellen Situation fließt russisches Gas weiterhin durch Pipelineverbindungen über die Ukraine und die Slowakei nach Österreich, wenn auch in reduzierten Mengen. OMV war einer der wenigen verbliebenen großen Abnehmer russischen Pipelinegases in Europa, nachdem viele Unternehmen aufgrund des Konflikts in der Ukraine von Geschäften mit Gazprom Abstand genommen hatten. Russland war vor dem Krieg der größte Lieferant von Erdgas in Europa. Der österreichische Staat hält 31,5 % der Anteile an OMV und beobachtet die Entwicklungen aufmerksam. Der Vorfall lenkt die Aufmerksamkeit auf Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas und die Bedeutung einer diversifizierten Energiestrategie.