Kreatives Comeback geglückt? Joann erwägt erneute Insolvenz

Der Stoff- und Bastelwarenhändler Joann steht offenbar am Scheideweg: Weniger als ein Jahr nach der Entlassung aus dem Insolvenzverfahren erwägt das Unternehmen laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen erneut den Gang zum Insolvenzgericht. Eine endgültige Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, jedoch prüft das Unternehmen neben alternativen Finanzierungsmöglichkeiten auch die Option eines Verkaufs. Laut den Insidern gerät Joann unter Druck durch Forderungen von Kreditgebern, Rückstellungen für mögliche Verluste im Falle einer Insolvenz zu bilden. Ein weiterer belastender Faktor ist die niedrige Neubewertung des Warenbestands des Unternehmens. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass eine erneute Insolvenz in Betracht gezogen wird. Nachdem Bloomberg die Notlage des Unternehmens aus Hudson, Ohio, publik machte, fiel der Preis der Joann-Schulden dramatisch. Um die finanzielle Situation zu stabilisieren, arbeitet Joann mit den Beratern von Centerview Partners und der Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis zusammen. Gleichzeitig hat sich eine Gruppe von Kreditgebern die Dienste von Gibson Dunn & Crutcher gesichert. Joanns vorherige Insolvenz führte zwar zu einer Schuldensenkung, das Unternehmen behielt jedoch seine über 800 Filialen. Angesichts schwindender Verkäufe wandte sich Joann bereits kurz nach dem Verlassen des Insolvenzverfahrens im April 2024 an Lieferanten mit der Bitte um Rabattierungen. Die aktuelle Krise von Joann reiht sich in die Herausforderungen mehrerer Einzelhändler ein, die in den letzten Jahren mit sinkendem Konsum, Inflation und steigenden Zinsen zu kämpfen hatten. Zuletzt mussten auch Konkurrenten wie The Container Store Group und Party City Holdco Insolvenzschutz beantragen.