natürliche Arbeitslosigkeit Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff natürliche Arbeitslosigkeit für Deutschland.

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Natürliche Arbeitslosigkeit ist ein Begriff aus der Wirtschaft, der sich auf das Niveau der Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft bezieht, das auf strukturellen und friktionellen Faktoren beruht und unabhängig von konjunkturellen Schwankungen besteht.
Die natürliche Arbeitslosigkeit wird auch als strukturelle Arbeitslosigkeit bezeichnet und stellt eine wichtige Messgröße für die Effizienz des Arbeitsmarktes dar. Der Kerngedanke hinter der natürlichen Arbeitslosigkeit ist, dass immer eine gewisse Anzahl von Menschen arbeitslos sein wird, auch wenn die Wirtschaft vollständig ausgelastet ist. Dies liegt daran, dass es immer Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt gibt: Unternehmen stellen ein, während andere Arbeitskräfte entlassen oder den Arbeitgeber wechseln. Die friktionelle Arbeitslosigkeit bezeichnet dabei den Teil der natürlichen Arbeitslosigkeit, der durch die Übergangszeiten zwischen Arbeitsplatzwechseln entsteht. Zum Beispiel kann es eine gewisse Zeit dauern, bis ein Arbeitnehmer nach einer Kündigung einen neuen Job findet. Die strukturelle Arbeitslosigkeit hingegen hat mit Ungleichgewichten auf dem Arbeitsmarkt zu tun. Ein typisches Beispiel dafür ist der Fachkräftemangel in bestimmten Branchen oder Regionen. Es kann sein, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, während gleichzeitig Arbeitskräfte mit bestimmten Fähigkeiten arbeitslos bleiben. Solche Ungleichgewichte können auch auf technologische Veränderungen oder strukturelle Veränderungen in der Volkswirtschaft zurückzuführen sein. Die genaue Höhe der natürlichen Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft ist schwer zu definieren und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Volkswirtschaften mit gut funktionierenden Arbeitsmärkten und geringen strukturellen Ungleichgewichten können eine niedrigere natürliche Arbeitslosenquote haben. Umgekehrt können Volkswirtschaften mit ineffizienten Arbeitsmärkten und strukturellen Problemen eine höhere natürliche Arbeitslosenquote aufweisen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die natürliche Arbeitslosigkeit von der konjunkturellen Arbeitslosigkeit zu unterscheiden ist. Letztere entsteht in Zeiten wirtschaftlicher Abschwünge, wenn die Gesamtnachfrage nach Arbeitskräften sinkt. In solchen Phasen kann die Arbeitslosigkeit über die natürliche Arbeitslosenquote steigen. Insgesamt dient das Konzept der natürlichen Arbeitslosigkeit als wichtiger Indikator für die Bewertung der Effizienz und des Gleichgewichts des Arbeitsmarktes einer Volkswirtschaft. Es hilft Regierungen und Wirtschaftswissenschaftlern, Arbeitslosigkeitstrends zu analysieren und angemessene Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung zu entwickeln.Keynes-Wicksell-Ansatz
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