Freistellungsprinzip Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Freistellungsprinzip für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Das Freistellungsprinzip ist ein zentraler Grundsatz in der Besteuerung von Kapitalerträgen in Deutschland.
Es handelt sich um eine fiskalische Regelung, die es Anlegern ermöglicht, bestimmte Einkünfte von der Steuerpflicht zu befreien. Gemäß dem Freistellungsprinzip werden Kapitalerträge bis zu einer bestimmten Höhe von der Besteuerung ausgenommen. Diese Höhe wird als Sparer-Pauschbetrag bezeichnet und beträgt aktuell 801 Euro für natürliche Personen und 1.602 Euro für verheiratete Personen, die gemeinsam zur Einkommenssteuer veranlagt werden. Das Freistellungsprinzip gilt für verschiedene Arten von Kapitalerträgen, wie beispielsweise Zinserträge aus Sparguthaben, Dividenden von Aktien oder auch Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren. Sollten die Kapitalerträge den Sparer-Pauschbetrag überschreiten, unterliegen sie der Abgeltungssteuer, die derzeit bei 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer liegt. Es ist wichtig zu beachten, dass das Freistellungsprinzip nicht automatisch angewandt wird. Anleger müssen ihre Kapitalerträge ordnungsgemäß in ihrer Einkommenssteuererklärung angeben und den Sparer-Pauschbetrag aktiv geltend machen. Dies kann entweder durch eine Eintragung in der Steuererklärung oder durch einen entsprechenden Freistellungsauftrag an die Bank erfolgen. Eine sorgfältige Dokumentation aller Kapitalerträge sowie eine korrekte Angabe in der Steuererklärung sind unerlässlich, um mögliche Nachfragen oder Steuernachzahlungen zu vermeiden. Anleger sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass das Freistellungsprinzip nicht für alle Kapitalerträge gilt. Bestimmte Einkunftsarten wie beispielsweise Einkünfte aus Derivaten oder spezielle Investmentfonds unterliegen abweichenden Steuerregelungen. Insgesamt stellt das Freistellungsprinzip eine sinnvolle Maßnahme dar, um Anlegern einen gewissen steuerlichen Vorteil bei der Anlage in Kapitalmärkten zu gewähren. Es lohnt sich jedoch, sich über die genauen steuerlichen Rahmenbedingungen zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, um von möglichen Steuervorteilen optimal profitieren zu können.Rürup-Kommission
Die Rürup-Kommission ist eine im Jahr 2002 von Bundespräsident Johannes Rau eingesetzte Expertengruppe, deren Hauptaufgabe die Überprüfung und Reform des deutschen Rentensystems war. Benannt wurde sie nach ihrem Vorsitzenden, dem...
Abweichungen
Definition: Abweichungen beziehen sich in den Kapitalmärkten auf Diskrepanzen oder Divergenzen zwischen erwarteten und tatsächlichen Ergebnissen von Wertpapieren, mit dem Schwerpunkt auf Aktien, Krediten, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen. Diese Abweichungen können...
CRS
CRS - Definition und Bedeutung CRS steht für "Common Reporting Standard". Der Common Reporting Standard wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eingeführt und ist ein globaler Standard...
Wagniskapital
Definition von "Wagniskapital": Wagniskapital, auch als Risikokapital bekannt, bezeichnet eine Form der Finanzierung, bei der Anleger finanzielle Mittel in innovative Startups oder Unternehmen investieren, die ein hohes Wachstumspotenzial besitzen, jedoch auch...
Einstellung
"Einstellung" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt Verwendung findet und sich auf das Verhalten von Investoren bezieht, die gegenüber neuen Informationen oder sich ändernden Marktbedingungen voreingenommen oder unflexibel sind....
Importzertifikat
Ein Importzertifikat bezieht sich auf ein offizielles Dokument, das von Regierungsbehörden ausgestellt wird, um den Import bestimmter Waren in ein Land zu genehmigen. Es handelt sich um einen wesentlichen Bestandteil...
Nachnahme
Nachnahme ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Zahlungsmethoden im Handel verwendet wird. Es bezieht sich speziell auf eine Art von Zahlungsanweisung, bei der der Kunde den vollen Betrag der...
relationale Wirtschaftsgeografie
Die relationale Wirtschaftsgeografie ist ein Fachgebiet, das sich mit den räumlichen Beziehungen zwischen Unternehmen, Märkten, Regionen und anderen wirtschaftlichen Akteuren befasst. Sie betrachtet, wie diese Akteure miteinander interagieren und wie...
Kreditzinsen
Ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung von Geschäften und Investitionen sind Kredite. Bei der Aufnahme eines Kredits fallen für den Kreditnehmer Kreditzinsen an. Kreditzinsen werden von Banken und Finanzinstituten berechnet und...
Sachenrecht
Sachenrecht ist ein Rechtsgebiet des deutschen Zivilrechts, das sich mit den Rechten an Sachen befasst. Es regelt das Verhältnis zwischen Personen und Sachen sowie das Recht an einer bestimmten Sache,...