Hershey gegen Mondelez: Ein Übernahme-Krimi?

Die Aktien des US-amerikanischen Süßwarenriesen Hershey erlebten jüngst einen kräftigen Anstieg, nachdem Gerüchte aufkamen, dass der Wettbewerber Mondelez abermals ein Kaufangebot unterbreitet habe. Doch Anleger sollten sich nicht zu früh freuen. Es gibt einige gewichtige Gründe, die einer schnellen Übernahme im Wege stehen. Entscheidend ist hier die Machtposition der Hershey Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, die durch den Besitz von stimmberechtigten B-Aktien nahezu die gesamte Stimmenkontrolle über das Unternehmen hält. Ohne die Zustimmung dieses Treuhandfonds ist eine Übernahme nahezu ausgeschlossen. Zudem würde ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen zwei der größten Süßwarenhersteller der Welt zusammenbringen – eine Fusion, die nicht ohne Herausforderungen ist. Langfristige Investoren hingegen könnten Gefallen an Hershey finden. Die Stiftung verfolgt selbst langfristige Ziele, die sich mit einem stabilen und wachsenden Aktienkurs sowie einer verlässlichen Dividende decken. So finanziert sie ihre philanthropischen Aktivitäten durch die Dividenden, was ebenso den Bestrebungen eines Einkommensinvestors entspricht. Ein weiterer Aspekt, der Hershey für Investoren interessant macht, ist das aktuelle Bewertungsniveau. Trotz des jüngsten Kursanstiegs im Zuge der Übernahmegerüchte liegt der Aktienkurs immer noch etwa 30% unter seinem jüngsten Höchststand. Das bedeutet: Hershey bleibt verlockend günstig. Besorgniserregende Elemente wie neue medizinische Entwicklungen, die die Nachfrage nach Süßigkeiten beeinflussen könnten, oder der gestiegene Kakaopreis als Herausforderung für die Gewinnmargen, stehen momentan dem Kurs seines Werts entgegen. Doch die Geschichte lehrt, dass Rohstoffpreise volatil sind und Hershey gut positioniert ist, um mittelfristig Preisanpassungen vorzunehmen.