Chaebol Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Chaebol für Deutschland.
Chaebol Definition: Eine Chaebol ist ein Konzern, der in Südkorea ansässig ist und von einer einzigen Familie kontrolliert wird.
Diese koreanische Bezeichnung (재벌) leitet sich von den Worten "jae" (Unternehmen) und "beol" (Familie) ab und betont somit die starke Verbindung zwischen dem Familienclan und dem Unternehmen. Chaebols sind in der Regel riesige, konglomerate Unternehmen, die in verschiedenen Branchen tätig sind, wie zum Beispiel Elektronik, Schwerindustrie, Bauwesen, Chemie und Finanzdienstleistungen. Das Konzept der Chaebols entstand in den 1960er Jahren, als Südkorea seine Industrialisierung vorantrieb. Die Regierung förderte die Entwicklung von Großunternehmen, um das Wirtschaftswachstum zu beschleunigen und die nationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Durch gezielte Subventionen und Schutzmaßnahmen erreichten die Chaebols eine dominante Position in der koreanischen Wirtschaft. Charakteristisch für Chaebols ist ihre hochkonzentrierte Besitzstruktur. Die Kontrolle über das Unternehmen liegt meist in den Händen einer Gründerfamilie oder eines bestimmten Familienclans. Dies ermöglicht den Chaebols, langfristige Entscheidungen zu treffen und die Geschicke des Unternehmens nach eigenen Vorstellungen zu lenken. Die Nachfolge wird oft innerhalb der Familie geregelt, um die Kontinuität der Unternehmensführung zu gewährleisten. Ein weiteres Merkmal von Chaebols ist ihre diversifizierte Geschäftstätigkeit. Diese Unternehmen sind in der Regel in verschiedenen Sektoren tätig, um Risiken zu streuen und Synergieeffekte zu nutzen. Dadurch können sie eine starke Marktposition aufbauen und sich auf nationaler und internationaler Ebene behaupten. Trotz ihres wirtschaftlichen Erfolgs stehen Chaebols oft in der Kritik. Einige argumentieren, dass ihre monopolistische Stellung den Wettbewerb behindert und die Marktdynamik verzerrt. Zudem wird ihnen vorgeworfen, undurchsichtige Geschäftspraktiken zu nutzen und informelle Beziehungen zu politischen Entscheidungsträgern zu unterhalten. Insgesamt spielen die Chaebols eine entscheidende Rolle in der südkoreanischen Wirtschaft. Sie sind wichtige Arbeitgeber, treiben Innovationen voran und tragen zur Steigerung des Bruttoinlandsprodukts bei. Durch ihre enge Verflechtung mit der koreanischen Regierung und Gesellschaft haben Chaebols einen großen Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen in Südkorea. Für weitere Informationen zu Begriffen aus den Bereichen der Kapitalmärkte, Aktien, Anleihen, Geldmärkte und Krypto besuchen Sie Eulerpool.com. Dort finden Sie ein umfangreiches Glossar, das Ihnen helfen wird, die Fachbegriffe und Konzepte der Finanzwelt besser zu verstehen.neoklassische Wachstumstheorie
Die neoklassische Wachstumstheorie ist ein bedeutender Ansatz in der makroökonomischen Forschung, der sich mit der langfristigen Entwicklung von Volkswirtschaften befasst. Sie basiert auf den Grundlagen der neoklassischen Mikroökonomie und betrachtet...
Aggregate Investment Approach
Die "aggregate Anlagestrategie" ist eine Methode, die von Investoren angewendet wird, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen und zu verwalten. Bei dieser Strategie werden verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Geldmärkte und...
Deckungszeitpunkt
Deckungszeitpunkt ist ein Begriff, der in der Welt der Kapitalmärkte und des Finanzwesens von großer Bedeutung ist. Er bezieht sich auf den Zeitpunkt, zu dem ein Investor in der Lage...
Eigentumsvermutung
Eigentumsvermutung: Definition und Bedeutung für Investoren in Kapitalmärkten. Die Eigentumsvermutung ist ein juristisches Konzept, das in verschiedenen Rechtsordnungen Anwendung findet und für Investoren in Kapitalmärkten von großer Bedeutung ist. Im deutschen...
Personenhandelsgesellschaft
Personenhandelsgesellschaft – Definition und Erklärung Die Personenhandelsgesellschaft, auch als Offene Handelsgesellschaft (OHG) bezeichnet, ist eine Rechtsform einer Gesellschaft im deutschen Handelsrecht. Sie ermöglicht es mehreren natürlichen Personen, ihre Kräfte und Ressourcen...
Abnutzungseffekt
Definition: Der Abnutzungseffekt ist ein Begriff aus der Finanzbuchhaltung und bezieht sich auf den systematischen Wertverlust von Anlagegütern im Laufe der Zeit, der durch die normale Nutzung oder den Verschleiß...
Materialverrechnung
Die Materialverrechnung, auch als Materialüberweisung bezeichnet, ist ein Geschäftsprozess in der Kapitalmärkteindustrie, der das Verrechnen oder Übertragen von materiellen Wertgegenständen oder Anlagen zwischen verschiedenen Parteien umfasst. Diese Wertgegenstände können physische...
Beweissicherung
Beweissicherung ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf die Sicherung von Beweisen bezieht. Im Kontext der Kapitalmärkte beschreibt Beweissicherung den Prozess der Sammlung und Organisation von Informationen und Dokumenten, um...
Ertragshoheit
Ertragshoheit: Die Ertragshoheit, auch bekannt als Revenue Share, bezieht sich auf das Konzept der Verteilung von Erträgen in Investitionen, insbesondere in den Finanzmärkten. Es bezeichnet das Recht oder die Kontrolle über...
Methodenbank
Die "Methodenbank" (englisch: "method bank") ist ein Konzept, das in der Welt der Kapitalmärkte weit verbreitet ist und einen entscheidenden Beitrag zur Finanzanalyse und -bewertung leistet. Diese einzigartige Einrichtung dient...

