Italien setzt auf "Goldene Macht" im Bankensektor

Die italienische Regierung hat ihre Bereitschaft signalisiert, von ihren sogenannten "goldenen Mächten" Gebrauch zu machen, sollte die geplante Übernahme der Banco BPM durch UniCredit den nationalen Interessen zuwiderlaufen. In einem Interview betonte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Bedeutung dieser speziellen Prüfungsbefugnisse, die es der Regierung erlauben, in strategischen Sektoren wie dem Bankwesen zu intervenieren. Der Überraschungsangriff von UniCredit, unter der Führung von CEO Andrea Orcel, sieht einen Übernahmepreis von 10 Milliarden Euro für die Banco BPM vor. Dies erschüttert die Pläne der Regierung, ein drittes starkes Bankinstitut neben Intesa Sanpaolo und UniCredit zu etablieren. Ursprünglich sollte Banco BPM mit der staatlichen toskanischen Bank Monte dei Paschi di Siena fusionieren. Orcel hatte kürzlich erklärt, dass UniCredit kein Interesse an Monte dei Paschi di Siena habe, nachdem das Unternehmen 2021 von einer Übernahme Abstand genommen hatte. Meloni hob außerdem hervor, dass italienische Ersparnisse im Inland investiert werden sollten, um sicherzustellen, dass diese Gelder der nationalen Wirtschaft zugutekommen und nicht ins Ausland fließen. Die Regierung wird die Bedingungen der Übernahme sorgfältig prüfen, sobald UniCredit diese formalisiert.