Die Zukunft der Avocado: US-Zölle und Mexikos Sorgen

Die Ankündigungen von Donald Trump zur Einführung von 25-prozentigen Zöllen auf mexikanische Produkte sorgen für Unruhe. Betroffen wären ikonische Exporte, die zentrale Wirtschaftszweige in Mexiko stützen. Ein prominentes Beispiel sind Avocados, deren Anbau vielen Kleinbauern im Westen Mexikos ein Einkommen sichert. Avocado-Anbauer wie Enrique Espinoza fürchten, dass die stark steigenden Preise US-Verbraucher abschrecken könnten. Insbesondere der Bundesstaat Michoacán, der von den Obstplantagen wirtschaftlich abhängig ist, sieht sich bedroht. Trump plant die Zölle zeitlich unglücklich: Der Starttermin fällt auf den Höhepunkt der Avocado-Lieferungen. José Luis Arroyo Sandoval, ein Geschäftsführer in einer Verpackungsfabrik, zeigt sich besorgt, dass die Attraktivität des Exports sinken würde, was in der Konsequenz zu einem Rückgang der Arbeitsplätze führen könnte. Gina Diez Barroso, eine mexikanische Wirtschaftsführerin, hebt hervor, dass Missmut in den USA programmiert ist, sollten Avocados fehlen. Sie berichtet von einem turbulenten Jahr 2022, als US-Importbeschränkungen für mexikanische Avocados Chaos verursachten. Espinoza teilt diese Einschätzung: Die Nachfrage nach Avocados in den USA sei konstant, dennoch könnte eine Vergeltung vonseiten Mexikos, wie sie Präsidentin Claudia Sheinbaum in den Raum gestellt hat, für zusätzliche Probleme sorgen. Mexikaner könnten dann nicht nur weniger verdienen, sondern stünden auch vor höheren Preisen für US-Waren wie Mais, einem entscheidenden Tierfutter. Zudem erblüht der Tequila-Export weiterhin prächtig. Im Jahr 2023 importierten die USA mexikanischen Tequila im Wert von 4,6 Milliarden Dollar. Die neuen Zölle könnten auch diese Exporte empfindlich treffen, denn Agavenbauern auf kargem Boden sind auf den US-Markt angewiesen.