Aufopferungsanspruch Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Aufopferungsanspruch für Deutschland.
Aufopferungsanspruch ist ein rechtlicher Begriff im Zusammenhang mit der Insolvenz von Unternehmen.
Er bezieht sich auf das Recht der Insolvenzgläubiger, die Unternehmen dazu zu verpflichten, von der Verwertung bestimmter Vermögenswerte abzusehen und diese dem Insolvenzverfahren zur Verfügung zu stellen. In einer Insolvenzsituation kann es vorkommen, dass das Unternehmen nicht genügend liquide Mittel besitzt, um seine Schulden zu begleichen. In solch einem Fall kann der Insolvenzverwalter das Unternehmen dazu auffordern, bestimmte Vermögenswerte nicht zu liquidieren, sondern stattdessen für das Insolvenzverfahren bereitzustellen. Dieser Anspruch wird als Aufopferungsanspruch bezeichnet. Der Aufopferungsanspruch ist ein wichtiges Instrument, um eine gerechte Verteilung der Vermögenswerte im Insolvenzverfahren sicherzustellen. Er ermöglicht es den Gläubigern, gleichmäßig und gerecht von den verfügbaren Vermögenswerten zu profitieren, anstatt dass bestimmte Gläubiger bevorzugt werden. Es gibt verschiedene Arten von Aufopferungsansprüchen. Ein häufiges Beispiel ist der Anspruch gegenüber Aktionären einer insolventen Gesellschaft. Wenn das Unternehmen zahlungsunfähig ist, können die Gläubiger verlangen, dass die Aktien des Unternehmens nicht verkauft werden, sondern stattdessen in das Insolvenzverfahren einbezogen werden. Dadurch wird vermieden, dass einzelne Aktionäre von der Insolvenz profitieren, während die Gläubiger leer ausgehen. Der Aufopferungsanspruch kann auch gegenüber anderen Kapitalmarktakteuren wie Kreditgebern oder Anleihegläubigern geltend gemacht werden. In solchen Fällen können bestimmte Vermögenswerte, wie unter Sicherheiten stehende Kredite oder Anleihen, nicht ohne Zustimmung der Gläubiger liquidiert werden, sondern werden in das Insolvenzverfahren einbezogen. Insgesamt ist der Aufopferungsanspruch ein wesentliches Element zur Sicherung der Interessen der Gläubiger im Insolvenzverfahren. Er gewährleistet, dass Vermögenswerte fair und gerecht verteilt werden und verhindert die Begünstigung bestimmter Parteien. Als Investor in Kapitalmärkten ist es wichtig, den Aufopferungsanspruch zu verstehen und seine Auswirkungen auf mögliche Investitionen zu berücksichtigen. Bei Eulerpool.com haben wir uns zum Ziel gesetzt, die weltweit umfassendste und beste Glossar/Lexikon für Investoren in Kapitalmärkte bereitzustellen. Unser Glossar bietet präzise und leicht verständliche Definitionen von Begriffen wie Aufopferungsanspruch und vielen anderen. Als führende Website für Aktienanalysen und Finanznachrichten bieten wir Investoren eine vertrauenswürdige Quelle für Fachwissen und Informationen. Egal ob es um Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte oder Kryptowährungen geht, wir sorgen dafür, dass Sie umfassend informiert sind und die richtigen Entscheidungen treffen können. Besuchen Sie Eulerpool.com und nutzen Sie unser Glossar, um Ihr Wissen zu erweitern und Ihr Investment-Portfolio zu optimieren.Lockdown
Ein Lockdown ist eine weitreichende staatliche Maßnahme zur Eindämmung einer Pandemie oder einer anderen Krise, bei der die Bewegungsfreiheit von Personen stark eingeschränkt wird. Während eines Lockdowns werden in der...
Zuwanderungsziffer
Die Zuwanderungsziffer – ein Begriff aus der Demografie und Volkswirtschaft – beschreibt die Anzahl der Einwanderer in Bezug auf die Einwohnerzahl eines Landes. Diese Kennzahl ermöglicht es Analysten, Regierungen und...
Click & Mortar
Click & Mortar (Klicken und Beton) ist ein Begriff, der sich auf Unternehmen bezieht, die sowohl über Online- als auch über stationäre (physische) Vertriebskanäle verfügen. Im Kern handelt es sich...
Theorie der Internalisierung
Die Theorie der Internalisierung beschreibt einen Ansatz in der Finanzwirtschaft, der sich mit der Analyse des Verhaltens von Unternehmen und Marktteilnehmern in Bezug auf den Handel mit Finanzinstrumenten befasst. Diese...
Monetarismus
Monetarismus ist eine makroökonomische Theorie, die von Milton Friedman entwickelt wurde. Es ist ein Ansatz, der darauf abzielt, die Inflation durch die Kontrolle der Geldmenge zu reduzieren. Friedman war der...
Customer Lifetime Value (CLV)
Kundenertragswert (englisch: Customer Lifetime Value, CLV) ist eine wesentliche Metrik, die Unternehmen dabei unterstützt, den langfristigen Wert ihrer Kunden zu bewerten und zu prognostizieren. Es ist eine Strategie, bei der...
Industriebetriebslehre
Industriebetriebslehre ist ein zentraler Begriff in der Welt der Kapitalmärkte und bezieht sich auf das Studium und die Analyse der betrieblichen Abläufe und Organisation in industriellen Unternehmen. Dieser Begriff ist...
Ort der Lieferung
Der Begriff "Ort der Lieferung" bezieht sich auf den Ort, an dem die Lieferung einer Ware oder einer Dienstleistung vollzogen wird. In der Finanzwelt ist der Ort der Lieferung ein...
Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände
Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände ist ein juristischer Begriff, der sich auf das Recht bestimmter tarifähiger Verbände bezieht, mit Arbeitgebern kollektivvertragliche Verhandlungen zu führen. Tariffähige Verbände, wie Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, sind Organisationen,...
gutgläubiger Erwerb
Gutgläubiger Erwerb ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf den Erwerb eines Vermögensgegenstandes bezieht, bei dem der Käufer in gutem Glauben ist, dass er das Eigentum rechtmäßig erlangt. Dieser Begriff...