Federal Reserve: Mit Bedacht Richtung Zinssenkungen

Die US-Notenbank sieht sich mit einer robusten Arbeitsmarktsituation und hartnäckigerer Inflation konfrontiert und setzt daher auf eine behutsamere Senkung der Zinssätze. Lisa Cook, Gouverneurin der Federal Reserve, betonte in einer Ansprache in Ann Arbor, Michigan, die Notwendigkeit eines vorsichtigen Vorgehens, um die bisherigen Erfolge nicht zu gefährden. Seit September senkte die Fed die kurzfristigen Zinsen um einen Prozentpunkt auf nun 4,25 % bis 4,50 %. Jedoch bleibt mancherorts Besorgnis bestehen: Adriana Kugler, ebenfalls Fed-Gouverneurin, und Mary Daly, Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, weisen darauf hin, dass die Inflationsbekämpfung noch nicht abgeschlossen sei. Dennoch wollen sie den Arbeitsmarkt, der derzeit mit einer Arbeitslosenquote von 4,2 % stabil ist, keinesfalls überbeanspruchen. Auch die jüngsten Daten zur Inflation zeigen einen Rückgang: Der PCE-Preisindex, Indikator der Fed, lag im November bei 2,4 %. Dies ist zwar ein Rückgang von einem Höchststand von 7,2 % im Juni 2022, liegt jedoch nach wie vor über dem 2%-Ziel der Fed. Cook bleibt trotz volatiler monatlicher Inflationswerte optimistisch, dass die Rückkehr zur 2%-Marke im Laufe der Zeit erreichbar ist. Begleitet werden diese geldpolitischen Bemühungen von der bevorstehenden Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident. Die damit verbundenen erwarteten Maßnahmen wie Zölle und Steuersenkungen sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Der nächste Notenbanktreff findet am 28. und 29. Januar statt, wo diese Themen mit Sicherheit zur Sprache kommen werden.